Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) verwahrt sich gegen Vorschläge, die geplante bundeseinheitliche Pflegefachassistenzausbildung weiter zu verkürzen. Zudem dürften dringend notwendige Reformen nicht aus wahlkampftaktischen Gründen verzögert werden.
Hintergrund ist die Aussage des Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer (CSU) gegenüber Table Media. Hatte der Politiker nach der ersten Lesung des Pflegefachassistenzgesetzes im Dezember noch von einem „wirklich guten Vorschlag“ gesprochen, bezeichnete er die geplante Ausbildungsdauer von 18 Monaten jetzt als zu lang.
Hier werde mit der Pflegequalität und der Patientensicherheit gespielt, kommentierte DBfK-Präsidentin Vera Lux am Montag diesen Vorstoß und warnte: „Wenn das Absenken von Mindestanforderungen für die Pflegeausbildungen fortgesetzt wird, hat das dramatische Folgen für die Qualität der Versorgung.“
DBfK pocht auf 24-monatige Ausbildung
Lux bekräftigte erneut die Position des DBfK, der eine 24-monatige Ausbildungsdauer für Pflegefachassistenten fordert, um gestiegenen Anforderungen in der Versorgung gerecht zu werden. Einen vermeintlich schnelleren Aufbau von Personal durch geringe Qualifikation erreichen zu wollen, sei zu kurz gedacht und nicht zielführend. „Für eine sichere Versorgung braucht es gleichermaßen Quantität als auch Qualität!“
Lux forderte die Abgeordneten auf, das Pflegefachassistenzgesetz, nicht zu blockieren und den Einschätzungen der Berufsgruppe zu folgen. Diese wisse am besten, welche Kompetenzen in der Pflege für eine sichere und bedarfsgerechte Versorgung notwendig seien.
Zuletzt hatte die Parlamentarische Staatssekretärin von Gesundheitsminister Lauterbach, Sabine Dittmar (SPD), für Unmut gesorgt, als sie die im Gesetzentwurf vorgesehene Öffnung der Pflegeassistenzausbildung für Menschen ohne Schulabschluss verteidigte. DPR-Präsidentin Christine Vogler hatte dies auf dem Kongress Pflege kategorisch abgelehnt. (ne)