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05.10.2018 | Politik | Nachrichten

DBfK: Zuerst an den Arbeitsbedingungen ansetzen

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Pflegefachkräfte stehen ganz oben auf der Liste der Berufsgruppen, deren Zuwanderung künftig leichter werden soll. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) bezweifelt allerdings, dass sich die Personalnot in der Pflege so entscheidend verringern lässt.

„Anwerbung – insbesondere aus Drittstaaten – kann und wird den Pflegefachpersonenmangel in Deutschland auch nicht annähernd lösen“, erklärte am Dienstag DBfK-Sprecherin Johanna Knüppel in Berlin. Diese könne allenfalls ein Baustein sein unter vielen. Zuallererst gelte es, an den Arbeitsbedingungen anzusetzen.

Aus Sicht von Knüppel ist der Personalmangel größtenteils hausgemacht. Jahrelang sei „ohne Augenmaß“ an der Pflege gespart worden. Der demographische Wandel würde das Problem lediglich verschärfen. Wichtig sei jetzt, dass die im Land ausgebildeten Pflegefachpersonen in den Beruf einmünden und an ihren Arbeitsplätzen bleiben. Entsprechende Arbeitsbedingungen wären dann auch für Fachkräfte aus Drittländern attraktiv.

Knüppel verwies weiter darauf, dass auch andere Industrienationen Pflegefachkräfte umwerben – mit deutlich besseren Bedingungen, höherer Wertschätzung und mehr Autonomie: „Deutschland muss sich da erst einmal noch hinten anstellen!“ Zudem würden die Fachkräfte häufig auch in ihren Herkunftsländern dringend gebraucht. Einen Verhaltenskodex der WHO zur Anwerbung von Gesundheitsfachkräften habe auch Deutschland unterzeichnet.

Dienstagfrüh hatte die Bundesregierung ihre Eckpunkte zur Fachkräfteeinwanderung vorgestellt. Damit soll künftig unter anderem der Zuzug von Pflegefachkräften aus Drittstaaten erleichtert werden. (ne)

 

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