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12.05.2020 | Politik | Nachrichten

5 Punkte für bessere Arbeitsbedingungen

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Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, hat sein 5-Punkte-Programm für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege aktualisiert.

Unter schwierigsten Bedingungen sichern Pflegekräfte aktuell zusammen mit anderen Berufsgruppen die gesundheitliche Versorgung der Menschen. Der Aussage, die Pflege sei systemrelevant, müssten endlich auch Taten folgen, fordert Staatssekretär Andreas Westerfellhaus.

„Pflegekräfte haben ein Recht auf attraktive Löhne und zeitgemäße Arbeitsbedingungen – im Krankenhaus, der ambulanten und stationären Langzeitpflege und in der Rehabilitation“, erklärte der Pflegebevollmächtigte im Vorfeld des Tages der Pflegenden in Berlin, wo er ein angepasstes 5-Punkte-Programm für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege vorlegte. „Es wird Zeit, dass alle Beteiligten, die Einrichtungen, ihre Träger und natürlich auch die Pflegekassen mit diesem Ziel an einem Strang ziehen“, so Westerfellhaus weiter.

Das Programm „Mehr PflegeKRAFT 2.0“ sieht folgende Maßnahmen vor:

  • Attraktive Löhne und zeitgemäße Arbeitszeitmodelle müssten in einem Tarifvertrag geregelt werden, der auf die gesamte Langzeitpflegebranche erstreckt werden könne. Das heiße auch: die Refinanzierung von Tariflöhnen müsse Realität werden.
  • Pflegekräfte bräuchten individuell passende Arbeitszeitmodelle und verlässlich ausreichende Erholungsphasen. Der Schlüssel dazu seien eine bedarfsgerechte Personalbemessung und -ausstattung.
  • Die Möglichkeiten der Digitalisierung müssten endlich auch in der Pflege nutzbar gemacht werden. Vordringlich seien  eine einheitliche elektronische Abrechnung sowie eine digitale Anwendung für die Verordnung und Genehmigung häuslicher Krankenpflege.
  • Die Versorgung der Zukunft werde nur mit einem guten Qualifikationsmix und interprofessioneller Zusammenarbeit gelingen. Dazu müssten heilkundliche Aufgaben gezielt und dauerhaft auf Pflegefachkräfte übertragen und diese gleichzeitig stärker von einfachen pflegerischen Verrichtungen und pflegefernen Hilfstätigkeiten entlastet werden.
  • Pflegekammern müssten in allen Bundesländern als Ansprechpartner für Fortbildung, Standesrecht und fachliche Standards gegründet werden. Die Bundespflegekammer müsse im Gemeinsamen Bundesausschuss, der Gematik und anderen Selbstverwaltungsgremien sitzen und die Politik in allen pflegeberuflichen Fragen beraten.

Bereits anlässlich der Konzertierten Aktion Pflege hatte Westerfellhaus ein Maßnahmenpaket vorgelegt. Auch der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat in der vergangenen Woche nachhaltige und umfangreiche Reformen für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege gefordert.

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