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03.08.2020 | Politik | Nachrichten

Aktion „Mehr Pflege-Kraft“: über 6.000 Vorschläge von Pflegenden

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Höhere Löhne, geregelte Arbeitszeiten, mehr Mitsprache – so lauten drei zentrale Forderungen von Teilnehmenden der Aktion „Mehr Pflege-Kraft“. Das Bundesgesundheitsministerium hatte professionell Pflegende gefragt, welche Maßnahmen und Ideen es vor Ort für mehr Pflege-Kraft braucht.

Über 6.000 Vorschläge sind eingegangen, die vom ISO Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e. V. in Saarbrücken ausgewertet wurden. Neben konkreten Vorschlägen für mehr Schlagkraft in der Pflege enthalten sie auch gute Beispiele aus der Praxis. Themen und Lösungsansätze werden auf der Website pflegenetzwerk-deutschland.de vorgestellt.

„Die Einreichungen zeigen, dass wir an den richtigen und wichtigen Themen arbeiten. Wir haben aber auch erfahren, dass die bereits geschaffenen Neuerungen und Gesetzesänderungen noch nicht überall in der Praxis angekommen sind“, sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zu den Ergebnissen. Das Wichtigste im Überblick:

Mehr Wertschätzung durch höhere Entlohnung

Die mit Abstand meisten Nennungen entfielen auf das Thema Vergütung. Die Befragten sprachen sich insbesondere für eine Anhebung der Löhne für Beschäftigte in der Altenpflege und von Hilfskräften aus und forderten eine gesellschaftliche Aufwertung der Pflege.

Mehr Mitsprache und Entlastung durch geregelte Arbeitszeiten

Auf der organisatorischen Ebene sprachen sich die Befragten am häufigsten für eine stärkere Begrenzung der Arbeitszeiten aus – etwa durch Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit auf 30 Stunden, eine monatliche Obergrenze für Wochenenddienste oder die Vermeidung der erlaubten aufeinanderfolgenden Arbeitstage auf maximal fünf bis acht.

Die Teilnehmenden fordern außerdem mehr Mitsprache ein, etwa bei der Dienstplangestaltung und bei Fragen der pflegerischen Versorgung. Wichtig ist es ihnen aber auch, durch eine Selbstverwaltung mehr in politische Entscheidungsprozesse eingebunden zu werden.

Praxisideen und weiterer Dialog

Wie Maßnahmen zur Stärkung der Pflege konkret aussehen können, zeigen die eingereichten Praxisbeispiele – von der Dienstplangestaltung bis zur Betrieblichen Gesundheitsförderung. Erste Praxisideen wurden im Pflegenetzwerk Deutschland vorgestellt, weitere werden in den kommenden Monaten folgen.

Das Pflegenetzwerk Deutschland ist eine Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit. Es soll den Austausch zwischen den Teilnehmenden anregen und die in der Pflege Tätigen vernetzen. „Wir wollen, dass viel mehr Pflegende von den guten Lösungen profitieren“, bekräftigt Jens Spahn. (SK)

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