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15.11.2017 | Politik | Nachrichten

„Masterplan“ soll Pflege-Rückkehrer ansprechen

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Bei ihren Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen in der Pflege erhalten die Pflegeverbände Rückendeckung. So macht sich die Techniker Krankenkasse (TK) für einen „Masterplan Pflegeberufe“ stark.

Pflegerin mit alter Dame (Symbol) © mma23 / Fotolia

Mit Verweis auf den Fachkräftemangel in der Pflege hat die TK jetzt in Hamburg einen „Masterplan Pflegeberufe“ gefordert. In diesen solle ein breites Bündnis aus Politik, Kommunen, Kostenträgern, Leistungserbringern und Tarifpartnern eingebunden werden. Eines der Ziele: Fachkräfte im Job zu halten, die der Pflege den Rücken kehren.

Eine bessere Vergütung helfe, sei aber kein Allheilmittel. Aus Sicht der TK muss ein „Masterplan“ zielgerichtet diejenigen ansprechen, die der Pflege den Rücken kehren und ihre Rückkehr „ans Bett“ attraktiv machen. Dabei nennt die Kasse in einem Positionspapier fünf Handlungsfelder:

  • Eine höhere Vergütung insbesondere in der Altenpflege,
  • eine größere Lohnspreizung, die die Anreize zur Weiterbildung erhöht,
  • attraktive Rückkehrangebote nach einer beruflichen Auszeit,
  • eine altersgerechte Arbeitsorganisation sowie
  • neue Karrierepfade und Aufgabenfelder für die „Pflege am Bett“.

Pflegefachkräften soll mehr geboten werden

Von solchen Maßnahmen erwarte man „spürbare Effekte auf die Attraktivität des Berufsbilds“. Kurzfristiges Ziel müsse es sein, den Beschäftigten in allen Bereichen der Pflege „mehr zu bieten“. Diese sollen länger in ihrem Beruf arbeiten können, weniger in Teilzeit arbeiten müssen und einfacher wieder zurückkommen können.

Die durchschnittliche Verweildauer im Beruf beträgt, laut TK, bei examinierten Krankenpflegern 13,7 Jahre, in der Altenpflege sind es sogar nur 8,4 Jahre. Zudem übt rund die Hälfte aller Pflegekräfte in Krankenhäusern ihren Beruf nur in Teilzeit aus.

Optimierungsbedarf sieht die TK ebenfalls im Bereich der „informellen“ Pflege und setzt dabei auch auf digitale Helfer: „Die Pflegeversicherung muss die Möglichkeit bekommen, pflegende Angehörige über digitale Angebote zu entlasten“. Smart-Home-Lösungen könnten dazu beitragen, indem sie Selbstständigkeit fördern und Angehörigen die Betreuung erleichtern. (ne)

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