Point-of-Care Ultraschall (POCUS) hat in der Gynäkologie und Geburtshilfe in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Es bietet einen schnellen und einfachen Zugang zu diagnostischen Informationen, die in Echtzeit und ohne Strahlung erfasst werden können. Die mittlerweile zur Verfügung stehenden tragbaren Handheld-Ultraschallsysteme mit guter Bildqualität und geringen Kosten ermöglichen einen breiten Point-of-care-Einsatz der sonographischen Bildgebung in der ambulanten und stationären Versorgung. POCUS kann in der Präkonzeptions-, Schwangerschafts- und Postpartalperiode eingesetzt werden. Die Anwendung von POCUS in der Geburtshilfe umfasst die Beurteilung der Fruchtbarkeit, die Diagnose von Schwangerschaftskomplikationen wie, Eileiterschwangerschaften, Plazentaablösungen oder Fehlbildungen des Feten, sowie die Überwachung von Risikoschwangerschaften und postpartalen Zuständen. Darüber hinaus kann POCUS auch bei gynäkologischen Erkrankungen wie Ovarialzysten, Endometriose oder Tumoren eingesetzt werden. Die Integration von POCUS in die klinische Praxis erfordert jedoch eine entsprechende Ausbildung und Zertifizierung, um die korrekte Durchführung der Untersuchungen und Interpretation der Ergebnisse sicherzustellen. Die Vorteile und Möglichkeiten des POCUS sind vielversprechend und werden sich auch in den nächsten Jahren weiterentwickeln, sodass der POCUS zunehmend in das klinische Setting integriert wird.