04.07.2025 | Pflegemanagement | Nachrichten
Uniklinikum Erlangen setzt auf Flexteam
Mit dem Konzept „Frei-ist-frei“ will das Uniklinikum Erlangen für Dienstplansicherheit und zufriedene Mitarbeiter sorgen. Bei Ausfällen soll künftig ein Flexteam einspringen, um die die Freizeit der Mitarbeiter*innen zu schützen.
In vielen Kliniken stellen kurzfristige Personalausfälle regelmäßig die Dienstpläne auf den Kopf. Am Uniklinikum Erlangen soll das anders werden.
Am Uniklinikum Erlangen soll die Freizeit der Pflegemitarbeiter*innen künftig Freizeit bleiben – verbindlich und planbar. Durch den Aufbau eines Flexteams werden Krankheitsausfälle über eine zentrale Ausfallreserve abgedeckt und Dienstpläne stabil gehalten. Grundlage ist das niederländische Konzept „Frei-ist-Frei“, das sukzessiv umgesetzt wird.
Mit Einführung des Konzepts reagiert das Klinikum auf veränderte Rahmenbedingungen. „Wir haben in der Pflege heute ganz andere Anforderungen als noch vor ein paar Jahren“, erklärt Pflegedirektor Reiner Schrüfer. Die steigende Komplexität der Patientenfälle und kürzere Verweildauern erforderten mehr Flexibilität bei der Dienstplangestaltung und beim Ausfallmanagement. Auch das Selbstverständnis im Umgang mit Freizeit und Arbeitszeit hat sich verändert.
Planbarer Dienst – verlässliche Freizeit
Eine neu gegründete Organisationseinheit überführt das Konzept in den Klinikalltag. Dreh- und Angelpunkt ist das Flexbüro. Es ist zuständig für den Auf- und Ausbau der zentralen Ausfallreserve und die Betreuung der Flex-Mitarbeiter*innen. Perspektivisch soll das Flexteam 200 Vollzeitkräfte stark werden.
Den Mitarbeiter*innen im Flexteam will das Uniklinikum einige Vorteile bieten: Neben einer flexiblen Gestaltung der Arbeitszeit mit stabilem Dienstplan kann auch das Einsatzgebiet in so genannten Clustern ausgewählt werden. Die Mitarbeitenden erhalten unbefristete Arbeitsverträge und die gleichen Zusatzleistungen wie die anderen Kolleg*innen.
Für Projektleiterin Ramona Bantke eignet sich die Arbeit im Flexteam insbesondere für junge Mütter, die nach der Elternzeit wieder in den Beruf zurückkehren, Studierende, die neben dem Studium noch etwas dazuverdienen möchten, und Pflegefachpersonen in der Rente, die trotzdem noch ein paar Dienste leisten wollen. Eine groß angelegte Werbekampagne in den Sozialen Medien sowie in der Region begleitet die Einführung des Konzepts. (ne)