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25.03.2021 | Pflegekammer | Nachrichten

Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein erleidet Niederlage

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Eine klare Mehrheit der Beteiligten an der Abstimmung über den Fortbestand der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein hat sich gegen die Pflegeberufekammer in der jetzigen Form ausgesprochen. Die Beteiligung an der Abstimmung war hoch.

Patricia Drube © Pflegeberufekammer Schleswig-HolsteinPräsidentin der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein Patricia Drube

„Das Ergebnis ist ein Kracher“, sagte die Präsidentin der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein Patricia Drube auf der Pressekonferenz am 25. März: Von den 23.579 abstimmungsberechtigten Mitgliedern der Pflegeberufekammer haben 17.747 teilgenommen. Von den gültigen abgegebenen Stimmen (17.372) entfielen auf die Auflösung der Kammer 91,77 Prozent (15.942), für die Fortführung der Kammer votierten 8,23 Prozent (1.430).

Die abstimmungsberechtigten Mitglieder der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein haben in großer Zahl die Gelegenheit der durch einen Landtagsbeschluss (19/1877) herbeigeführten Abstimmung genutzt. Die Landespolitik hat sich jetzt, wie angekündigt, mit dem Votum auseinander zu setzen. Denn so Drube, „durch dieses Ergebnis sind wir der Lösung der Probleme der Pflege in Deutschland nicht einen Schritt nähergekommen.“

Der Kammervorstand respektiert das eindeutige Votum der Mitglieder der Pflegeberufekammer. Bis zu einer endgültigen Entscheidung des Landtags hat die Kammer ihren gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. „In den vergangenen Jahren sind im Rahmen der Kammerarbeit wichtige Grundlagen für die Weiterentwicklung der Pflege geschaffen worden.“ So entstanden u.a.:

  • ein Berufsregister, das erstmals zuverlässige Zahlen zu Anzahl und Demografie der Pflegefachpersonen in Schleswig-Holstein liefert
  • Grundlagen einer Berufsordnung und eine Delegationsnorm
  • der Entwurf einer Rahmenweiterbildungsordnung
  • Grundlagen für eine Weiterbildungsordnung pädiatrische Pflege
  • eine Studie zu wesentlichen Parametern der Berufszufriedenheit von Pflegenden in Schleswig-Holstein 
  • zahlreiche Expertenpapiere zu unterschiedlichen fachlichen und berufspolitischen Fragen
  • Konzepte zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in Schleswig-Holstein sowie
  • Gründung der Bundespflegekammer.

„Wir stellen daher all das Erreichte zur Verfügung, damit diese wertvollen Ergebnisse im Interesse der Pflegenden und der pflegerischen Versorgung genutzt werden können. Es ist nun in der Verantwortung der Politik zu entscheiden, in welcher Form das, was die Pflegeberufekammer erreicht und erarbeitet hat, weiter genutzt werden soll“, unterstrich Drube.

Vor diesem Hintergrund weist sie darauf hin, dass wichtige pflegepolitische Themen auf der Agenda stehen: Pflexit, Digitalisierung, Vorbehaltsaufgaben, Personalbemessung seien nur einige. “Verbesserungen in der Pflege dürfen jetzt nicht auf sich warten lassen. Wir wissen, dass der Unmut der Pflegefachpersonen mit ihrer Arbeitssituation groß ist. Deshalb fordern wir die Verantwortlichen auf, sich den Problemen in der Pflege umso intensiver zu stellen“, so Patricia Drube. (kk)

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