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07.11.2018 | Pflegegrade | Nachrichten

Pflegegrade – Mai fordert rasche Korrekturen

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Einer Studie zufolge spiegeln die Pflegegrade den Pflegeaufwand nur eingeschränkt wider. Der Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz fordert daher Nachbesserungen für das Begutachtungsverfahren. 

Die Ergebnisse des Projekts „Pflege in Baden-Württemberg. Entwicklung struktur- und prozessorientierter Qualitätsindikatoren in der Langzeit-Pflege“ (PiBaWü) haben kürzlich Zweifel an der Aussagekraft der Pflegegrade aufgeworfen.  Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, befürchtet daher eine Fehlversorgung in der Pflege und mahnte eine umfassende Überprüfung und Korrektur der Pflegegrade an.

NBA erfasst den Pflegeaufwand nicht richtig

Der Studie zufolge lässt sich nur ein Anteil von zehn Prozent der Zeitunterschiede bei der benötigten Pflege- und Betreuungszeit auf die Pflegegrade zurückführen. „Die Ergebnisse zeigen, dass das Neue Begutachtungsassessment (NBA), auf dem die Einstufung der Pflegebedürftigen in einen bestimmten Pflegegrad beruht, den pflegerischen Aufwand nicht richtig erfassen kann“, kritisierte Mai. Da die Pflegegrade auch für Personalausstattung von Altenpflegeeinrichtungen relevant seien, müsse der Erklärungsgehalt des Pflegegrades deutlich höher sein, so seine Forderung. Auf einem solchen Instrument dürfe keine Personalbemessung in der Pflege aufbauen.

Eine Bemessung nach dem NBA könne dazu führen, dass ein Bewohner des Pflegegrades IV weniger Pflege- und Betreuungszeit erhalte als ein Bewohner des Pflegegrades I.  Schon vor der Einführung der Pflegegrade im Januar 2017 hatten Wissenschaftler der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar auf die schlechte Messgenauigkeit der Pflegegrade hingewiesen. (ne)

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