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2016 | Pflege bei Demenz | Buch

Demenzbegleiter

Leitfaden für zusätzliche Betreuungskräfte in der Pflege

verfasst von: Simone Schmidt, Martina Döbele

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Das erfolgreiche Buch für zusätzliche Betreuungskräfte jetzt in aktualisierter 3. Auflage. Betreuungskräfte übernehmen eine wichtige Aufgabe in der Betreuung und Begleitung von Menschen mit Demenz und tragen zur Verbesserung der individuellen Lebenssituation bei. Dieses Handbuch unterstützt nicht nur Alltagsbegleiter, sondern auch Ehrenamtliche und professionell Pflegende bei ihrer sinnstiftenden und anspruchsvollen Aufgabe. Verständlich werden alle wichtigen Grundlagen erläutert, um demenzerkrankten oder psychisch veränderten Menschen zu helfen, ihren Alltag zu bewältigen. Erfahren Sie mehr über: Krankheitslehre, Alltagsgestaltung und Beschäftigungsangebote, Betreuungsqualität, Erste Hilfe in schwierigen Situationen, Hauswirtschaft. Das Buch ist auf alle Inhalte der Fortbildung zur zusätzlichen Betreuungskraft nach § 87b SGB XI abgestimmt. Zusätzlich gibt es Tipps und Checklisten für das Praktikum, zur Reflexion und Selbstpflege. Für Betreuungskräfte in der Fortbildung und Praxis, und für alle Personen, die Menschen mit Demenz oder eingeschränkter Alltagskompetenz begleiten.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Demenz
Zusammenfassung
In Deutschland sind derzeit über 1,4 Millionen Menschen an einer Demenz erkrankt und jährlich kommen ungefähr 200.000 Neuerkrankungen hinzu. Berücksichtigt man die demographische Entwicklung, wird deutlich, dass das Krankheitsbild Demenz in Zukunft eine enorme Herausforderung darstellt, zumal die Pflege und Betreuung von dementen Menschen grundlegende Kenntnisse und weitreichende Erfahrung erfordert und im Verlauf der Erkrankung mit einem enormen Zeitaufwand verbunden ist. In diesem Kapitel wird zunächst das Krankheitsbild dargestellt. Die Kenntnis der verschiedenen Formen und Ursachen der Demenz, die daraus resultierenden Verluste von kognitiven Fähigkeiten, die typische Symptomatik und die vorhandenen Behandlungsmöglichkeiten sind Voraussetzung für einen angemessenen Umgang mit den Betroffenen.
Simone Schmidt, Martina Döbele
2. Psychische Erkrankungen
Zusammenfassung
Einige psychiatrische Krankheitsbilder ähneln von der Symptomatik her dem Krankheitsbild der Demenz. Die Patienten leiden zum Teil unter Einschränkungen der Alltagskompetenz und benötigen Beaufsichtigung, Unterstützung und Anleitung. Aus diesem Grund wurden alle Personen mit eingeschränkter Alltagskompetenz vom Gesetzgeber in die zu betreuende Gruppe aufgenommen. Um Personen mit eingeschränkter Alltagskompetenz aufgrund psychischer Störungen angemessen betreuen zu können, muss die Betreuungskraft umfassende Kenntnisse über Ursachen und Auswirkungen dieser Erkrankungen besitzen. In diesem Kapitel werden deshalb die Psychosen, die Depression sowie die geistige Behinderung genauer beschrieben.
Simone Schmidt, Martina Döbele
3. Umgang mit dementen Menschen
Zusammenfassung
Die Kommunikation mit dementen Menschen, der tägliche Umgang und die daraus resultierenden Situationen sind für den Demenzbegleiter eine große Herausforderung. Immer wieder spürt man, dass man mit seiner Geduld an Grenzen stößt, dass man Mühe hat, den Betroffenen zu verstehen, oder dass dieser Wünsche äußert, die man nicht erfüllen kann oder möchte. Die Basis der Arbeit und Beschäftigung mit dementen oder verhaltensveränderten Menschen ist zum einen das Einfühlungsvermögen und die Kommunikationsfähigkeit, zum anderen jedoch die Fähigkeit, das eigene Verhalten wahrzunehmen, zu analysieren und bei Bedarf zu verändern. In diesem Kapitel werden zunächst grundlegende Kenntnisse zum Thema Kommunikation vermittelt, anschließend beschäftigt sich dieser Abschnitt mit der Vermeidung von Konflikten, mit Grundregeln der Interaktion und mit wichtigen Verhaltensweisen beim Umgang mit dementen Menschen.
Simone Schmidt, Martina Döbele
4. Alterserkrankungen
Zusammenfassung
In unserer Gesellschaft gibt es viele Krankheiten, die erst im Alter zutage treten. Das Immunsystem ist im Alter geschwächt, was Infektionen begünstigt. Das Herz-Kreislauf-System ist oft vom Bluthochdruck belastet, der Rücken und die Gelenke schmerzen und das Sehen lässt nach. In Zukunft werden Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes und Lungenentzündung weiter stark ansteigen. Viele der Krankheiten und Gebrechen können zu Pflegebedürftigkeit und Bettlägerigkeit führen.
Simone Schmidt, Martina Döbele
5. Pflege und Dokumentation
Zusammenfassung
Ausgangspunkte professioneller Pflege sind die persönlichen Bedürfnisse, Gewohnheiten und sozialen Kontakte sowie die individuellen Pflegeprobleme und die verbliebenen Selbstpflegefähigkeiten eines Menschen. Dazu werden alle Informationen benötigt, die zur Förderung, Betreuung und Pflege eines Menschen erforderlich sind. Im Rahmen des Pflegeprozesses werden deshalb eine Pflegeanamnese mit Biografie und eine Pflegeplanung erstellt.
Simone Schmidt, Martina Döbele
6. Betreuung von dementen Menschen
Zusammenfassung
Die Begleitung, Aktivierung und sinnvolle Beschäftigung ist die Hauptaufgabe des Demenzbegleiters. Voraussetzung für eine individuelle Betreuung ist neben den grundlegenden Kenntnissen über das Krankheitsbild ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und vor allem Kreativität, Flexibilität und Geduld. In diesem Kapitel werden deshalb verschiedene Beschäftigungsangebote und therapeutische Interventionen vorgestellt, um einen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten der Demenzbegleitung zu ermöglichen. Dabei handelt es sich um Anregungen, die beliebig erweitert werden können.
Simone Schmidt, Martina Döbele
7. Ernährung
Zusammenfassung
Das Bedürfnis nach Nahrung ist eines der existenziellsten Grundbedürfnisse, die uns ein Leben lang begleiten. Ausgewogenes Essen und Trinken trägt zum Wohlbefinden bei und hat auch direkte Auswirkungen auf die Gesundheit. Obwohl mittlerweile die Zusammenhänge von Wohlbefinden, Gesundheit und Ernährung allgemein bekannt sind, findet eine der jeweiligen Lebenssituation des Menschen angemessene Ernährung kaum statt. Die Folgen für pflegebedürftige und ältere Menschen, und ganz besonders die für demenziell erkrankte Menschen, sind beträchtlich. Deswegen ist es notwendig, sich mit dem Thema Ernährung bei Demenz besonders auseinander zu setzen.
Simone Schmidt, Martina Döbele
8. Hauswirtschaft
Zusammenfassung
Besonders in höherem Lebensalter verbringen die Menschen immer mehr Zeit in der eigenen Wohnung. Die eigenen vier Wände werden immer stärker zum Terrain für Rückzug und Erholung vom Stress der Außenwelt. Im Laufe der Zeit haben sie sich ganz nach ihrem persönlichen Geschmack und ihren Bedürfnissen eingerichtet und haben ihren Haushalt selbstständig geführt. Wenn Krankheit oder Altersbeschwerden die täglich anfallenden Aufgaben im Haushalt erschweren, kann dadurch das Verbleiben im eigenen Zuhause stark gefährdet werden.
Simone Schmidt, Martina Döbele
9. Erste Hilfe
Zusammenfassung
Erste Hilfe rettet menschliches Leben. In Deutschland ist jedermann gesetzlich verpflichtet, Erste Hilfe zu leisten. Unter Erster Hilfe versteht man die Hilfsmaßnahmen, die bei einem Notfall bis zum Eintreffen professioneller Hilfe, etwa durch Arzt und Rettungsdienst, durchzuführen sind. Dazu gehören die richtige Einschätzung von Notfallsituationen und die Durchführung der notwendigen Hilfsmaßnahmen, um drohende Gefahren oder Gesundheitsstörungen möglichst abzuwenden oder zu mildern. Zu den Aufgaben der Betreuungskraft gehört die Aktivierung der Demenzerkrankten, z. B. durch leichte Gartenarbeiten, handwerkliches Arbeiten, Spaziergänge, Besuche von Veranstaltungen. Deswegen ist sie bei einem Notfall u. U. zunächst auf sich alleine gestellt und muss schnell und richtig handeln.
Simone Schmidt, Martina Döbele
10. Rechtskunde
Zusammenfassung
In Pflegeeinrichtungen gelten eine Vielzahl von Gesetzen, Richtlinien und Verordnungen, die den Umgang mit Pflegebedürftigen regeln und die Rechte des Patienten bzw. des Bewohners stärken. Bei der Begleitung und Betreuung kommt der Demenzbegleiter mit diesen juristischen Vorgaben in Kontakt oder schlimmstenfalls sogar in Konflikt. Um eine Sensibilität für gesetzliche Vorgaben zu erreichen und mögliche juristische Auseinandersetzungen auszuschließen, werden in diesem Kapitel die Grundlagen der Rechtskunde beschrieben, die für den Demenzbegleiter bei seiner täglichen Arbeit von Bedeutung sind.
Simone Schmidt, Martina Döbele
11. Kooperation
Zusammenfassung
Im Pflegeweiterentwicklungsgesetz wurde die Tätigkeit des Demenzbegleiters bzw. der zusätzlichen Betreuungskräfte in einer Richtlinie im August 2008 neu geschaffen und genauer definiert. Die Richtlinie macht eindeutige Angaben zu den Aufgaben und zur Qualifikation dieser Mitarbeiter, um die Versorgungssituation von Menschen mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen, psychischen Erkrankungen oder geistigen Behinderungen im Sinne des § 45a Abs. 1 SGB XI zu verbessern. Die Kooperation des Demenzbegleiters innerhalb der Einrichtung wird in dieser Richtlinie nicht genauer festgelegt. Die Einrichtung selbst legt fest, welche Organisationsstruktur sie hierfür auswählt. Zur Gewährleistung einer möglichst umfassenden Betreuung von Personen mit eingeschränkter Alltagskompetenz muss die Zusammenarbeit im Team und mit Angehörigen genau geregelt werden. Zuständigkeiten, Verantwortung, Ansprechpartner und Aufgabenbereiche sollten in einer Stellenbeschreibung für jeden Mitarbeiter einsehbar sein.
Simone Schmidt, Martina Döbele
12. Ausblick
Zusammenfassung
Wie eingangs erwähnt, ist der Einsatz von ausgebildeten Demenzbegleitern eine Erfolgsgeschichte geworden. In den letzten 4 Jahren wurden viele zusätzliche Betreuungskräfte ausgebildet und haben eine Anstellung in Pflegeheimen gefunden. Das im Dezember 2011 erstellte Gutachten des IGES-Instituts im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes kommt zu dem Ergebnis, dass sich durch die zusätzliche Betreuung die Versorgung der Pflegebedürftigen insgesamt verbessert habe. Jedoch nicht nur die Betreuten, sondern auch die Pflegekräfte profitieren von deren Einsatz. Die Zusammenarbeit zwischen Betreuungs- und Pflegekräften wird von beiden Seiten laut IGES-Studie als bereichernd empfunden.
Simone Schmidt, Martina Döbele
Backmatter
Metadaten
Titel
Demenzbegleiter
verfasst von
Simone Schmidt
Martina Döbele
Copyright-Jahr
2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-52653-8
Print ISBN
978-3-662-52652-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-52653-8