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21.02.2023 | Personalleasing | Nachrichten

DKG drängt auf rasche Begrenzung der Leiharbeit

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Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) spricht sich für „drastische Beschränkungen“ von Leiharbeit in der Pflege aus. Ohne entschiedene Reformen bleibt aus Sicht der Krankenhäuser sonst nur noch ein Verbot.

© Marcus Brandt / dpa / picture allianceUnter den gegebenen Bedingungen können die Kliniken das "Rennen um die besten Arbeitsbedingungen und Gehälter“ nur verlieren, ist der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß überzeugt.  

Die deutschen Krankenhäuser beklagen massive Probleme durch die zunehmende Leiharbeit in der Pflege. Diese habe sich von der Ausnahme zum Regelfall entwickelt mit entsprechenden Folgen. „Wir registrieren, wie Belegschaften durch Leiharbeit mehr und mehr gespalten werden", erläutert der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß. So könnten Leasingkräfte nur zu bestimmten Wunschschichten eingesetzt werden, der Stammbelegschaft blieben unbeliebte Zeiten. In der Folge wanderten immer mehr Beschäftigte in die Leiharbeit ab. Auch mit der Kostenproblematik fühlen sich die Krankenhäuser allein gelassen.  

Raus aus der Negativspirale

Um aus dieser Spirale auszusteigen, fordert die DKG in einem am 17. Februar veröffentlichten Positionspapier von der Politik entschiedene Reformen: So soll Leiharbeit darauf beschränkt werden, Belastungsspitzen auszugleichen. Auch der Stundensatz für Leiharbeitende muss aus Sicht der Krankenhäuser begrenzt werden. Dieser dürfe das 1,5-fache der üblichen Vergütung fest angestellter Pflegekräfte nicht überschreiten. Die Kosten seien zudem in den Pflegebudgets abzubilden.

Laut Gaß arbeiten die Krankenhäuser hart daran, Gehälter und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Unter den gegebenen Bedingungen könnten die Kliniken „das Rennen um die besten Arbeitsbedingungen und Gehälter“ jedoch nur verlieren. 

Mittlerweile sei der Druck durch die Zeitarbeit so groß, dass ein Großteil der Krankenhäuser sogar ein Verbot fordere. Gaß betonte: „Dieses Verbot sehen wir als Ultima Ratio, sollten die Reformen nicht greifen.“ Die Politik müsse so schnell wie möglich eingreifen.

Mai sieht Einrichtungen in der Verantwortung

Der Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, Markus Mai, sieht in einer Stellungnahme die Einrichtungen in der Verantwortung: "Wer keine Leiharbeit möchte, sollte diese auch nicht nutzen." Die Leiharbeitsproblematik sei von den Einrichtungen selbst generiert worden. 

Mai warnte davor, auf die Politik zu warten: „Jetzt geht es darum, die Arbeitsbedingungen vor Ort schnell und einrichtungsindividuell in allen Sektoren, die Pflege anbieten, zu verbessern." Andernfalls werde die Leiharbeit weiter Aufwind bekommen und das bestehende Chaos noch größer. (ne)

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