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05.09.2019 | Originalien
Partizipativ mitforschen: Interesse und Meinungen zur partizipativen Forschung unter Teilnehmenden einer Senioren-Universität
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
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Hintergrund
Ältere Menschen werden in der gerontologischen Forschung oft als Versuchspersonen herangezogen. Von partizipativer Forschung sprechen wir, wenn die von der Forschungsfrage betroffenen Personen, also Beforschte und Forschende, aktiv und gleichberechtigt einbezogen werden. Aber wie sieht das Interesse an partizipativer Forschung bei älteren Personen aus, die sich an einer Bildungseinrichtung des dritten Lebensalters beteiligen? Um diese Frage zu beantworten, wurden Teilnehmende einer Senioren-Universität befragt.
Material und Methoden
Die Befragung erfolgte als standardisierte postalische Befragung, kombiniert mit einer optionalen Onlinebefragung, bei Teilnehmenden der Senioren-Universität Zürich (Schweiz). Die Stichprobe bildeten 811 Personen im Alter zwischen 56 und 96 Jahren.
Ergebnisse
Von den befragten Personen haben bereits 24 % an einem partizipativen Forschungsprojekt teilgenommen; von diesen sind es eher ältere Personen und Personen mit einem hohen Bildungsabschluss sowie Personen, die eher extravertiert sind und sich regelmäßig ehrenamtlich betätigen. Von allen befragten Personen sind 62 % daran interessiert, sich an partizipativen Forschungsprojekten zu beteiligen. Das Interesse ist dabei in multivariater Perspektive abhängig vom Alter, von der Bildung, der ehrenamtlichen Tätigkeit und der Erfahrung mit solchen Forschungsprojekten.
Schlussfolgerung
Das Interesse an partizipativer Beteiligung ist unter den Teilnehmenden der Senioren-Universität hoch. Dieses Interesse ist ausgeprägter bei Personen, die bereits Erfahrung mit solchen Projekten haben. Weitere Studien sollten das Interesse an einer Forschungsbeteiligung anhand durchgeführter partizipativer Projekte evaluieren und Rahmenbedingungen hierfür definieren.