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28.11.2022 | Palliativpflege | Nachrichten

Wie gelingt eine lebendige Hospizkultur im Pflegeheim?

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Das Pflegeheim wird für immer mehr Menschen in Deutschland der Ort der letzten Lebensphase. Palliative Care gehört daher zu den zentralen Aufgaben in Pflegeeinrichtungen. Doch wie kann eine gute Palliativversorgung gelingen?

Bereits jetzt verbringt ein Drittel der Menschen ihren letzten Lebensabschnitt in einer stationären Pflegeeinrichtung. Tendenz steigend. Umso wichtiger ist es aus Sicht des Diplom-Pädagogen und Diplom-Trauerbegleiters Martin Alsheimer, dass Pflegeeinrichtungen eine auf das jeweilige Haus abgestimmte „lebendige Hospizkultur“ entwickeln.

In der Dezemberausgabe der PflegeZeitschrift gibt der Leiter der Hospiz Akademie der Gemeinnützigen Gesellschaft für Soziale Dienste (GGGD) Tipps für die Umsetzung.

Dabei nimmt Alsheimer die Leser mit auf einen Rundgang durch ein „Konzepthaus“, das organisatorische Frageräume aufzeigt. Das Fundament bilden dabei Träger und Einrichtungsleitungen. In ihrer Verantwortung liege es, ein Konzept oder Leitlinien für die Palliativversorgung in ihrer Einrichtung zu entwickeln. Diese gilt es zusammen mit den Mitarbeitenden mit Leben zu füllen.

Grundsätzliche Fragen klären

Hier stellen sich aus Sicht von Alsheimer grundsätzliche Fragen: Wann beginnt Palliativversorgung und wann Sterbebegleitung. Wie wird das Verhältnis kurativ – palliativ gesehen? Sowohl bei Pflegenden, Mediziner*innen als auch bei Angehörigen beobachtet der Experte ein oft verengtes, eher „dunkel gefärbtes Verständnis“ des Palliativbegriffes. Häufig werde dieser auf Sterbebegleitung verkürzt.

Doch Krankheiten und Gebrechlichkeit von Bewohner*innen im Alter verlaufen schleichend. „Über längere Strecken gibt es eine berechtigte Gleichzeitigkeit von aktivierender und palliativer Pflege“, stellt Alsheimer fest.

Wie wichtig es ist, die Hospizkultur in Pflegeeinrichtungen in den Blick zu nehmen, zeigt eine von Alsheimer zitierte Studie aus dem Jahr 2005. Die Frage „Würden Sie in Ihrem Heim sterben wollen?“ beantwortete damals fast die Hälfte der Pflegenden mit „Nein“. Daten aus dem Jahr 2018 lieferten ähnliche Ergebnisse. Es habe sich aber gezeigt: Wo Rahmenbedingungen und Prozesse geklärt sind, wächst die Zustimmung der Pflegenden. Alsheimer: "Es gibt Chancen, auf der organisatorischen Ebene eines Heimes, etwas zu verändern. Nutzen wir sie."

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