Skip to main content

21.09.2017 | Palliativpflege | Nachrichten

Mehr Forschung für gute Palliativversorgung

print
DRUCKEN
insite
SUCHEN

Schwerstkranke sollen eine qualitativ hochwertige Palliativversorgung erhalten. Um dieses Ziel umzusetzen, bedarf es aber auch mehr interdisziplinärer Forschung, so die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP).

© CandyBox Images / Fotolia

Rund 100 internationale und nationale Forscherinnen und Forscher tauschten sich in der vergangenen Woche im Bundesforschungsministerium (BMBF) zwei Tage lang zu Methoden und Herausforderungen in der Forschung zur Palliativversorgung aus. Essentiell sei dabei die Zusammenarbeit von Forscherinnen und Forschern aus Medizin, Pflege und den Sozial- und Geisteswissenschaften, betonte DGP-Präsident Professor Lukas Radbruch: „Wir müssen gemeinsam interdisziplinär forschen, um medizinischen, psychosozialen und spirituellen Anliegen des Patienten und seiner Familie bestmöglich gerecht werden zu können“.

Als vordringliche Aufgabe der Forschung sieht Pflegewissenschaftler Axel Doll die Schaffung einer soliden Datenbasis für die Behandlung, Begleitung und Versorgung von Menschen am Lebensende. Was Schwerstkranke an Linderung und Unterstützung brauchen und wie ihre Bedürfnisse im Verlauf der Erkrankung variieren, ist äußerst individuell. Gerade deshalb besteht die dringende Notwendigkeit, die Angebote und Maßnahmen der Palliativversorgung in ihrer Wirksamkeit sorgfältig auszuwerten und auf eine zuverlässige Datenbasis zu stellen, so der Tenor der Podiumsdiskussion in Berlin.

Eine weitere wesentliche Herausforderung sieht Professor Boris Zernikow in der Forschung mit und für sterbenskranke Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. „Viele unserer pädiatrischen Patienten können ihr Leid nicht sprachlich mitteilen. Wir als ihre forschenden Fürsprecher sind gefordert, das Leid dieser Kinder sicht- und messbar zu machen.“ erklärte Zernikow, der den europaweit ersten Lehrstuhl für Kinderpalliativmedizin bekleidet. Ethische Probleme während der Studien seien durch die Beteiligung der Patienten oder ihrer Eltern schon während der Studienplanung immer lösbar.

Die zweitägige Veranstaltung in Berlin wurde gemeinsam mit der Koordinierungsstelle für Hospiz- und Palliativversorgung vorbereitet. (ne)

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen