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09.03.2023 | Organspende | Nachrichten

BZgA-Studie

Große Mehrheit der Bevölkerung hat positive Einstellung zur Organspende

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Knapp zwei Drittel der Bevölkerung hat für sich eine Entscheidung zur Organspende getroffen. Die Unentschiedenen haben laut einer aktuellen BZgA-Befragung eine Fülle von Gründen.

Organspende (Symbolbild) © Soeren Stache/dpaNeue BZgA-Studiendaten belegen eine allgemein positive Einstellung zur Organ- und Gewebespende in Deutschland.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) berichtet anlässlich des Weltnierentags am 9. März über eine „allgemein positive Einstellung“ zum Thema Organ- und Gewebespende in der Bevölkerung. Gemäß einer bundesweiten Studie stünden 84 Prozent der Befragten einer Organ- und Gewebespende aktuell eher positiv gegenüber, im 2010 seien es 79 Prozent gewesen.

61 Prozent der Befragten haben den BZgA-Zahlen zufolge eine Entscheidung zur Organspende getroffen. 2018 lag dieser Wert noch bei 56 Prozent. Von allen Befragten hätten 44 Prozent ihre Entscheidung zur Spende schriftlich festgehalten, sei es im Organspendeausweis und/oder in einer Patientenverfügung.

Weitere 17 Prozent hätten eine Entscheidung getroffen, diese aber nicht schriftlich festgehalten. 60 Prozent aller Befragten hätten mit Familienangehörigen oder Freunden bereits über das Thema Organ- und Gewebespende gesprochen.

13 Prozent halten sich für ungeeignet

Im Umkehrschluss heißt dies aber auch, dass mehr als ein Drittel noch keine Entscheidung zur Spendebereitschaft getroffen hat. Dafür dokumentiert die Studie verschiedene Gründe: 41 Prozent der Unentschiedenen haben sich demnach noch gar nicht oder zu wenig mit der Organspende beschäftigt, 22 Prozent vermeiden die bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema und 13 Prozent halten sich beispielsweise aufgrund ihres Alters oder aus gesundheitlichen Gründen als Spenderin oder Spender für ungeeignet. Oft fälschlicherweise, wie die BZgA anmerkt.

36 Prozent der Befragten fühlen sich über das Thema Organspende gut informiert, 59 Prozent mäßig und 5 Prozent schlecht informiert. Mit 94 Prozent wüssten die Allermeisten, dass sie ihre Spende-Entscheidung mit einem Organspendeausweis dokumentieren können. Dass dies auch mittels einer Patientenverfügung möglich ist, sei nur 65 Prozent der Befragten bekannt.

In der Realität nur wenige Organspender

Trotz der hohen Positiv-Einstellung laut Studie liegt die Zahl der tatsächlichen Organspender in Deutschland seit Jahren auf niedrigem Niveau. Der Versuch, dies per Gesetz mit einer „Widerspruchslösung“ zu regeln, wonach künftig jeder als Spender gelten sollte, außer man widerspricht, scheiterte im Januar 2020 im Bundestag.

Für die bundesweite Repräsentativbefragung „Einstellung, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende in Deutschland 2022“ wurden laut BZgA von Januar bis Februar 2022 bundesweit 4.004 Bürgerinnen und Bürger im Alter von 14 bis 75 Jahren befragt. (bar)

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