Die Deutsche Krankenhausgesellschaft befürchtet Versorgungseinschränkungen insbesondere bei urologischen Eingriffen. Grund: Es gibt Engpässe bei einer unentbehrlichen Spüllösung.
Müssen demnächst viele OPs abgesagt werden? Wegen Lieferengpässen bei Spüllösungen rechnet die DKG mit Operationsausfällen. © stefanamer / Getty Images / iStock
Aufgrund von Lieferengpässen bei einer für Operationen notwendigen Spüllösung warnt die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) vor „spürbaren Versorgungseinschränkungen“. Betroffen seien insbesondere urologische Behandlungen, so die DKG am Dienstag. Ein Ersatzprodukt, auf das ausgewichen werden könnte, gebe es nicht.
„Durch das Fehlen dieser unentbehrlichen Spüllösung wird sich kurz- bis mittelfristig die Versorgungslage deutlich verschärfen, mit spürbaren Folgen für die Kliniken aber vor allem für Patientinnen und Patienten“, heißt es.
Wie die DKG betont, gibt es auch keinen Mehrbedarf, der die Engpässe verursacht haben könnte. Das habe eine Abfrage bei den Krankenhäusern ergeben. Vielmehr betrachten die Krankenhausträger die aktuelle Situation als das Ergebnis einer langfristigen Marktentwicklung.
Rechtliche Verankerung von Belieferungspflichten
Der Fall sei beispielhaft für die sich immer weiter zuspitzende Situation bei der Lieferbarkeit von Medizinprodukten und Arzneimitteln. Falsche Marktanreize hätten zur Bildung von „Oligopolen und Monopolen“ geführt.
Die DKG appellierte an den Hersteller, „ethisch zu handeln und die Belieferung der deutschen Krankenhäuser sicherzustellen“. Gleichzeitig forderte sie den Gesetzgeber auf, Mittel und Wege zu finden, um die Belieferungspflichten der Hersteller rechtlich zu verankern. „Es geht um die Versorgungssicherheit.“ (ne)