In den Operationssälen herrscht Personalnotstand. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert daher auch von den Krankenhausleitungen ein Umsteuern. Der Arbeitsplatz OP habe seit Jahren an Attraktivität eingebüßt.
Die OP-Bereiche der Kliniken gelten als maximal durchökonomisiert und sollen viel Geld erwirtschaften. Diesem Anspruch und den umfangreichen OP-Plänen werde die Personalbemessung jedoch nicht angepasst, kritisiert der DBfK anlässlich einer heute beginnenden Fortbildungsveranstaltung für Pflegekräfte im Operationsdienst. „Zeitdruck, enge Taktung der Wechsel und immer weiter steigende Leistungsanforderungen gehören seit Jahren zum Alltag in der OP-Pflege“, stellt DBfK-Sprecherin Johanna Knüppel fest.
„Kein Krankenhaus kann sich das auf Dauer leisten“
Überstunden, hoher Arbeitsanfall während der Bereitschaftsdienste, unzuverlässige Dienstpläne hätten hohe Krankenstände und Motivationsverluste bei den Mitarbeitern zur Folge. Der Arbeitsplatz OP würde enorm an Anziehungskraft verlieren, insbesondere dann, wenn auch noch Defizite in der Unternehmenskultur dazukämen. Knüppel: „Kein Krankenhaus kann sich das auf Dauer leisten.“
Der Pflegeverband fordert daher die Krankenhausleitungen auf, für eine gute Personalbemessung, ein sicheres Schnittstellenmanagement sowie eine wertschätzende Unternehmenskultur zu sorgen und Organisationsmängel abzustellen. Bestätigt sieht sich Knüppel durch das OP-Barometer 2017. Die Unzufriedenheit und Fluktuation hätten zwar gegenüber 2015 zugenommen, es gäbe aber auch Häuser, die gute Ergebnisse zeigen. Der Fachkräftemangel wird aus Sicht des DBfK schlecht aufgestellte Kliniken in Schwierigkeiten bringen.