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13.02.2018 | Onkologie | Nachrichten

Krebsdiagnose vermitteln: Was können Pflegende tun?

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Diagnose Krebs – es ist Aufgabe des Arztes, die schlimme Botschaft zu übermitteln. Doch auch Pflegende können im Prozess der Patientenaufklärung einen wertvollen Beitrag leisten.

Kommunikation mit Patienten (Symbolbild) © sturti / Getty Images / iStock

Gleich mehrere Gründe sprechen dafür, die Aufklärung von Patienten über schlechte Nachrichten nicht auf das ärztliche Gespräch zu reduzieren. Aus Sicht des Medizinethikers Jan Schildmann und des Pflegewissenschaftlers Jürgen Härlein, gelingt es nur selten im Arzt-Patienten-Gespräch, alle wichtigen Aspekte einer Diagnose und die damit verbundenen Konsequenzen anzusprechen. „Die Fähigkeit zur Aufnahme und Verarbeitung entsprechender Nachrichten ist eingeschränkt“, erläutern die beiden Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe von HEILBERUFE.

Daher sei es sinnvoll und wichtig, auch Pflegekräfte in die Kommunikation mit dem Patienten einzubinden – sei es im Vorfeld eines Aufklärungsgesprächs, in dessen Verlauf oder im Anschluss daran. So können Pflegende nach dem Gespräch Sachverhalte wiederholen und offene Fragen aufgreifen. Auf Wunsch des Patienten können sie aber auch Kontakt mit Nahestehenden aufnehmen oder schlicht erst einmal für einen „geschützten Raum“ sorgen. Der Patient braucht ein Umfeld, in dem die Nachricht „ankommen“ kann. 

Aufklärung als interprofessionelle Aufgabe

Schildmann und Härlein sehen daher in dem Aufklärungsprozess ganz klar eine interprofessionelle Aufgabe, bei der die Berufsgruppen im Idealfall Hand in Hand arbeiten. Das gelingt nur schwer ohne ein klares Konzept. Daher plädieren die Wissenschaftler für interprofessionelle Fortbildungsveranstaltungen, in denen die Teilnehmer lernen, ihren Part im Aufklärungsprozess zu gestalten.

Auch das Behandlungsteam selbst profitiere von einem interprofessionellen Ansatz bei der Patientenaufklärung: „Der enge Austausch zwischen den Berufsgruppen im Aufklärungsprozess verringert das Risiko widersprüchlicher Aussagen gegenüber dem Patienten“, so die Autoren. Dadurch würde aber auch das Verständnis für die Aufgaben der jeweils anderen Berufsgruppe wachsen.

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KOK fordert verpflichtende Teilnahme der Pflege am Tumorboard

Zu dem Plädoyer für einen gemeinsam gestalteten Aufklärungsprozess passen auch Forderungen aus der onkologischen Fachkrankenpflege. Im Interview mit HEILBERUFE erläutert Gabi Knötgen aus Aurich, wie wichtig es ist, dass auch pflegefachliche Aspekte in die Entscheidung des Tumorboards einfließen. Noch ist es zertifizierten Krebszentren selbst überlassen, inwieweit sie die Pflege beteiligen. Knötgen: „Die Konferenz Onkologischer Kranken- und Kinderkrankenpflege (KOK) arbeitet daran, dass die Teilnahme am Tumorboard in den Zertifizierungsvorgaben für Tumorzentren verpflichtend wird.“

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