01.08.2016 | Beiträge zum Themenschwerpunkt
Nierenersatztherapie bei Älteren
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 6/2016
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Die Nierenfunktion des Menschen nimmt mit höherem Alter ab. Derzeit wird der Normbereich für die Nierenfunktion nicht nach Alter differenziert, sondern einheitlich angegeben, was kritisch diskutiert wird. Die Symptome bei hochgradig eingeschränkter Nierenfunktion sind unspezifisch. Die derzeitige Datenlage unterstützt nicht einen frühzeitigen Dialysebeginn; vielmehr sollte der Dialysebeginn nach klinischen Gesichtspunkten und weniger nach den Werten der glomerulären Filtrationsrate (GFR) entschieden werden. Älteren Patienten sollte sowohl eine Peritonealdialyse (PD) als auch eine Hämodialyse (HD) angeboten werden; diese Verfahren können als Heimdialyse (PD) oder als Zentrumsdialyse (HD oder PD) erfolgen. Den Patienten und ihren Angehörigen sollten alle Informationen über beide Therapieoptionen dargelegt werden, es existieren aber auch konservative palliative Therapieoptionen für die Hochbetagten oder bei hoher Komorbidität. Die Entscheidung zur Therapie sollte individualisiert auf den einzelnen Patienten zugeschnitten sein. Die Planung einer Nierenersatztherapie sollte rechtzeitig im Voraus geschehen. Ein multidisziplinäres Team sollte mögliche Barrieren gegen die eine oder die andere Option diskutieren und Hilfestellung bei der Umsetzung der individuell optimalen Therapie geben. So kann z. B. eine heimbasierte assistierte PD eine sinnvolle Option sein.
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