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12.12.2022 | News Hebammen | Nachrichten

Zum Schutz der Kinder: Bündnis fordert Rauchverbot in Autos

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Ein breites Bündnis von Organisationen, Verbänden und Institutionen spricht sich für ein Rauchverbot in Autos aus. Sie fordern Bundesregierung und Bundestag dazu auf, das Rauchen in geschlossenen Fahrzeugen bei Anwesenheit von Minderjährigen sowie Schwangeren gesetzlich zu verbieten.

37 Interessensvertretungen, darunter die Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und das Deutsche Krebsforschungszentrum (dkfz) haben den Verbändeappell „Gesundheitsschutz geht vor – Für ein Rauchverbot in Autos bei Anwesenheit von Minderjährigen oder Schwangeren“ unterzeichnet.

Gesetzliches Verbot gibt es auch in anderen Ländern

Bundesregierung und Bundestag wurden von dem Bündnis dazu aufgefordert, durch eine Änderung des Bundesnichtraucherschutzgesetzes oder der Straßenverkehrsordnung ein gesetzliches Rauchverbot in geschlossenen Fahrzeugen bei Anwesenheit von Minderjährigen sowie Schwangeren zu normieren. Zur Durchsetzung des Verbotes sollten Verstöße mit einem wirksamen Bußgeld geahndet werden. Durch ein Rauchverbot in Kraftfahrzeugen könne ein wichtiger und effektiver Beitrag zum Schutz von Minderjährigen sowie des ungeborenen Lebens geschaffen werden. In vielen europäischen Ländern, beispielsweise in Frankreich, Finnland, Großbritannien, Italien und Österreich, ist der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Tabakrauch in Fahrzeugen bereits gesetzlich geregelt. Eine Expertise des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages von Oktober 2015 kam zu dem Ergebnis, dass ein Rauchverbot in Fahrzeugen auch hierzulande mit dem Grundgesetz vereinbar sei.

Passivrauchen birgt für Kinder gravierende Gefahren

Gerade in geschlossenen Räumen sind Minderjährige und auch ungeborene Kinder dem Passivrauchen verstärkt ausgesetzt. Kinder und Jugendliche sind besonders betroffen, da sie unter anderem eine höhere Atemfrequenz aufweisen und sich die Lungen bis zum 20. Lebensjahr noch entwickeln. Die Passivrauchbelastung für Minderjährige ist in Fahrzeugkabinen dabei besonders hoch: Bereits das Rauchen einer einzigen Zigarette verursacht innerhalb weniger Minuten eine Konzentration von Tabakrauch, die um ein Vielfaches höher ist als in einer stark verrauchten Gaststätte. Rund eine Million Kinder und Jugendliche in Deutschland sind Schätzungen zufolge Tabakrauch im Auto ausgesetzt. Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums werden bei Kindern eine ganze Reihe von gesundheitlichen Folgen beobachtet. Hierzu gehören beispielsweise die Schädigung der sich entwickelnden Lunge, Atemwegsbeschwerden und Atemwegserkrankungen sowie eine beeinträchtigte Lungenfunktion. „Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche aus Familien in schwierigen Lebenssituationen. Gerade sie sollten besonders vor Gesundheitsschäden durch Passivrauchen geschützt werden“ sagt Dr. Frank Lehmann, Sprecher des Ressorts Prävention und Gesundheitsförderung der DGSMP. Auch (Passiv-)Rauchen in der Schwangerschaft führe häufiger zu Komplikationen wie Fehl-, Früh- und Totgeburten, einer Gewichtsverringerung und Verkleinerung des Körpers und Kopfes der Neugeborenen und ist ein Risikofaktor für plötzlichen Kindstod bei Säuglingen.

dgsmp.de

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