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11.03.2022 | News Hebammen | Online-Artikel

Wieder keine Corona-Prämien für Hebammen

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Während den Pflegenden eine Milliarde Euro im Koalitionsvertrag als Anerkennung für ihre Leistungen während der Corona-Pandemie zugesagt wurde, wurden Hebammen erneut nicht berücksichtigt. Andrea Ramsell vom Deutschen Hebammenverband e.V. spricht in ihrem Statement von einem Skandal.

In einem Statement äußert sich Andrea Ramsell, Mitglied im Präsidium und Beirätin für den Angestelltenbereich im Deutschen Hebammenverband e.V. (DHV), zur fehlenden Berücksichtigung der Hebammen bei einer erneuten Corona-Sonderzahlung: „Nach einem aktuellen Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums sollen Beschäftigte in Krankenhäusern und der Langzeitpflege erneut eine Corona-Sonderzahlung erhalten.

Eine Milliarde Euro ist den Pflegekräften im Koalitionsvertrag als Anerkennung für ihre herausragende Leistung zugesagt worden. Dass Hebammen zum wiederholten Male diese Anerkennung nicht zu Teil wird, ist ein Skandal! Große Belastungen durch Hygienemaßnahmen, permanentes Infektionsrisiko und vermehrten Betreuungsaufwand trafen in den letzten beiden Jahren auch auf sie zu. Insbesondere die Akutaufnahme von Patient*innen und Angehörigen im Kreißsaal war für Hebammen mit einer großen Exposition verbunden. Dennoch konnten sich werdende Mütter, Eltern und Neugeborene während der gesamten Pandemie auf sie verlassen. Hebammen allein ist es zu verdanken, dass eine durchgängig hochwertige geburtshilfliche Versorgung während dieser Zeit sichergestellt werden konnte. Es steht außer Frage, dass Hebammen als feste Säule in der Gesundheitsversorgung alle Kriterien für eine Corona-Sonderzahlung erfüllen.“

Bessere Bezahlung für Hebammen ist notwendig

„Aber der Teufel steckt hier offenbar im Detail: Hebammen sind keine Pflegekräfte und es steht zur Diskussion, ob sie dieser Gruppe zugerechnet werden. Wie bei der Vergabe der ersten Corona-Prämien liegt es auch diesmal im Ermessen des Arbeitgebers und der Mitarbeitervertretung, welchen Beschäftigten der Corona-Bonus tatsächlich zuteilwird. Die Politik überträgt diese Entscheidung lieber anderen. Das ist auf ganzer Linie enttäuschend. Einen Bonus in Aussicht zu stellen, der Berufsgruppen ausschließt und der nach dem Gießkannenprinzip verteilt wird, kann kaum ein Zeichen der Anerkennung für alle sein. Wir brauchen dauerhafte Verbesserungen und nichts, was auch noch das Potenzial hat, die verschiedenen Berufsgruppen gegeneinander auszuspielen.

Vielmehr muss ein Lohnniveau erreicht werden, das den außerordentlichen Leistungen der Hebammen gerecht wird und zu den Beschäftigten im Krankenhaus insgesamt passt. Zielführender ist eine dauerhaft bessere, angemessene Bezahlung. Das Signal, das die Politik jetzt gesendet hat, wird bei den Hebammen, so viel ist absehbar, nur wieder zu großem Frust führen.“

hebammenverband.de

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