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19.09.2023 | News Hebammen | Nachrichten

Vitamine, Mineralstoffe & Co.: Vorsicht bei Kinder-Supplementen

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Nahrungsergänzungsmittel für Säuglinge und Kinder unterliegen keinen bestimmten gesetzlichen Regelungen. Neue Untersuchungsergebnisse zeigen: Viele dieser Produkte enthalten nicht zugelassene Stoffe oder fallen durch eine irreführende Aufmachung auf.

Nahrungsergänzungsmittel mit Vitaminen, Mineralstoffen sowie sonstigen Bestandteilen wie Milchsäurebakterien sollen die herkömmliche Ernährung ergänzen. Auch für die Zielgruppe Säuglinge und Kleinkinder werden spezielle Produkte angeboten, oft in Form von Lutschtabletten, Pulvern, oder Tropfen. Vom Gesetzgeber sind diese Supplemente nicht explizit geregelt worden, also auch nicht ausdrücklich verboten.

Studien belegen, dass bei Kindern eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen in der Regel bereits über die herkömmliche Ernährung erreicht wird. Somit können die angemessenen Zufuhrmengen bei zusätzlicher Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln schnell überschritten werden.

Kennzeichnungsmängel bei allen Produkten

Zwischen 2021 und 2023 untersuchte das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Karlsruhe deshalb insgesamt 31 Nahrungsergänzungsmittel für Kinder, die größtenteils mittels Internetrecherchen ermittelt wurden. 19 Proben (61 %) waren dabei explizit für einen Verzehr durch Säuglinge und Kleinkinder bestimmt, aber allesamt nicht verkehrsfähig. Gründe hierfür waren neben der irreführenden Aufmachung unter anderem auch darin nicht zugelassene Zusatzstoffe (79% der Proben).

Bei drei Produkten wurden zudem die als sicher bewerteten Tageshöchstmengen zugesetzter Folsäure vollständig ausgeschöpft oder sogar überschritten. Außerdem war in fast jedem Nahrungsergänzungsmittel (92 %) mindestens ein Nährstoff enthalten, bei dem die Referenzwerte vollständig oder sogar um ein Vielfaches ausgeschöpft wurden – vor allem bei Vitamin C und K sowie B-Vitaminen.

90% der Proben wurden wegen irreführender Angaben oder Aufmachungen beanstandet; alle Produkte hatten Kennzeichnungsmängel. Dies betraf sowohl die Verpackung als auch die Angaben im Internet. Dadurch wird bei Eltern der falsche Eindruck erweckt, dass Säuglinge und Kleinkinder einen spezifischen und erhöhten Bedarf an den ausgelobten Inhaltsstoffen haben.

ua-bw.de

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