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05.09.2024 | News Hebammen | Nachrichten

Zu viele Untersuchungen in der Schwangerschaft

Überversorgung bei Ultraschall und CTG

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Gesunde Schwangere werden häufiger untersucht als nötig: Eine Analyse des BARMER-Instituts zeigt, dass sie zu oft Ultraschall- und CTG-Untersuchungen erhalten – was unnötige Risiken und Eingriffe nach sich ziehen kann.

Gesunde Schwangere in Deutschland bekommen häufiger Ultraschall- und CTG-Untersuchungen, als die Mutterschafts-Richtlinie vorsieht. Dies geht aus dem Versorgungskompass zur Geburtshilfe und Hebammenversorgung des BARMER-Instituts für Gesundheitssystemforschung hervor. Die Richtlinie empfiehlt bei unauffälligen Schwangerschaften maximal drei Ultraschall-Untersuchungen, zusätzliche Untersuchungen sollten nur bei besonderen Risiken durchgeführt werden. Auch CTG-Aufnahmen werden nur bei klaren Indikationen empfohlen. Trotzdem zeigen Abrechnungsdaten von BARMER-Versicherten eine Überversorgung.

Laut Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER, sollten Schwangere die Versorgung erhalten, die für Mutter und Kind nachweislich sicher und wichtig ist: „Zu viele Ultraschall-Untersuchungen bergen möglicherweise ein Risiko für das Kind und zu viel Diagnostik die Gefahr, eine Kaskade von Interventionen auszulösen, die letztlich unnötig ist, aber schlimmstenfalls schadet“, warnt Straub.

Viel hilft nicht immer viel

Dem Versorgungskompass zufolge erhalten gesunde Frauen in etwa genauso viele Untersuchungen wie Schwangere mit medizinischen Risikofaktoren, zum Beispiel Diabetes oder Früh- bzw. Fehlgeburten. Mehr als die Hälfte wurden fünf bis neun Mal mit Ultraschall und CTG untersucht. Nur 34,4% der Frauen ohne Risiken erhielten wie vorgesehen bis zu drei Ultraschalluntersuchungen. 4,7% der gesunden Schwangeren bekommen zwischen zehn und 14 Untersuchungen. Obwohl nicht empfohlen, wurden gesunde Frauen mit unauffälliger Schwangerschaft im Schnitt fünf Mal mit CTG kontrolliert.

Die Analyse von BARMER-Routinedaten ergab zudem, dass im Jahr 2022 rund 84,2% aller Schwangerschaften mit mindestens einem Risikofaktor belegt waren. Auch wenn der Anteil gesunder Frauen mit unauffälliger Schwangerschaft seit dem Jahr 2019 von 11,7 auf 15,8%geringfügig gestiegen ist, bleibt der Anteil der mit Risiken belegten Schwangerschaften weiterhin hoch.

barmer.de

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