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11.04.2023 | News Hebammen | Nachrichten

So arbeiten Hebammen in Schweden

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Kaum eine Tätigkeit hat so viele Facetten wie der Hebammenberuf. Dabei sind nicht nur die Aufgaben von Hebammen vielseitig, ihre Arbeitsweise unterscheidet sich auch je nach Land und Kultur. In unserer kleinen Serie „Arbeiten international“ nehmen wir Sie mit auf eine Reise rund um die Welt, um zu erfahren, wie Hebammen in anderen Ländern arbeiten. Erster Halt: Schweden.

Schweden ist als kinder- und familienfreundliches Land bekannt – auch der Arbeitsmarkt im Gesundheitswesen wird oft als attraktiv beschrieben. Doch wie sieht es dort mit dem Beruf der Hebamme, der Barnmorska, aus? Ist hier alles so idyllisch wie in Bullerbü?

Langjährige akademische Ausbildung

Die Ausbildung schwedischer Hebammen umfasst eine breite Palette medizinischer und sozialer Fähigkeiten. Bis angehende Hebammen bei ihrem Berufswunsch angekommen sind, vergeht viel Zeit: Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Hochschulstudium erhalten die Anwärter*innen eine Zulassung als Pflegefachkraft. Nach einigen Jahren Berufserfahrung folgt dann ein zweijähriges Aufbaustudium. In diesem werden die Kenntnisse in sexueller, reproduktiver und perinataler Gesundheit vertieft.

Ein breites Tätigkeitsspektrum

Den traditionsreichen Beruf der Hebamme gab es in Schweden schon lange bevor die Geburtshilfe ein eigenständiges Fachgebiet wurde. Unter anderem deshalb erfüllen schwedische Hebammen auch heute noch viele Aufgaben, die in Deutschland von der Gynäkologie übernommen werden. Sie können eigenverantwortlicher arbeiten und sind mit mehr Kompetenzen ausgestattet als in Deutschland.

Neben der klassischen Schwangerenbetreuung und Geburtshilfe sind Hebammen in Schweden auch für die Verhütungsberatung und-verschreibung zuständig. Zudem führen Sie Tests auf Geschlechtskrankheiten durch, beraten Klientinnen bezüglich Schwangerschaftsabbrüchen, klären an Schulen auf und sind auch für Erwachsene die ersten Ansprechpartner*innen zu allen Fragen der gynäkologischen und sexuellen Gesundheit.

Aber auch in Schweden ist nicht alles Bullerbü

Obwohl die Arbeitszeiten in Schweden streng geregelt sind, das Gehalt im Vergleich zu anderen Ländern gut ist und die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen größtenteils auf Augenhöhe stattfindet, sind Kündigungen seit Jahren an der Tagesordnung. Wie auch in deutschen Krankenhäusern herrscht in Schweden deshalb Personalmangel.
 

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Zum Beitrag aus der HebammenWissen 2/2023 ...


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