Das Thüringer Modellprojekt „clean4us“ hat Schwangeren und Müttern mit Suchtproblemen in den letzten drei Jahren geholfen, ihre Gesundheit und die ihrer Kinder zu verbessern. Aufgrund der positiven Ergebnisse wird das Projekt nun weitergeführt.
Das Thüringer Modellprojekt „clean4us“, das Schwangere und Mütter mit Suchtproblemen unterstützt, hat nach dreijähriger Laufzeit positive Ergebnisse erzielt. Zwischen 2020 und 2023 begleiteten Fachkräfte 59 Klientinnen, darunter 38 Schwangere, die Drogen, Alkohol oder Tabak konsumierten. Laut Gesundheitsministerin Heike Werner ist Suchtprävention in der Schwangerschaft nicht nur wichtig, um ungeborenen und neugeborenen Kindern einen bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen: „Sie hat auch zum Ziel, deren Mütter möglichst dauerhaft von ihren gesundheitsschädigenden Verhaltensweisen wegzuführen und damit die Gesundheit von Mutter und Kind insgesamt zu verbessern.“
Ganzheitlicher Ansatz führt zum Erfolg
Das Projekt setzt auf einen ganzheitlichen Ansatz, der nicht nur die Frauen selbst, sondern auch ihre familiäre Situation und die bestehenden Versorgungsstrukturen in den Blick nahm. Der schnelle und zuverlässige Austausch mit dem Jugendamt und anderen Netzwerkpartnern trug maßgeblich zum Erfolg des Projekts bei.
Die betroffenen Mütter profitierten nachweislich von der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit ihrer jeweiligen Ansprechpartnerin als Lotsin im vielfältigen System aus Hilfen und Unterstützungsleistungen. Durch die Möglichkeit, Termine telefonisch wahrzunehmen, stieg die Teilnahmebereitschaft der betroffenen Frauen deutlich.
Fortführung und Unterstützung weiterer Kommunen
Aufgrund der positiven Erfahrungen setzt das Universitätsklinikum Jena das Projekt gemeinsam mit der Stadt Jena und dem Landkreis Saale-Holzland fort. Interessierte Landkreise und Kommunen können sich von den Projektverantwortlichen beraten lassen, um ähnliche Strukturen vor Ort aufzubauen. Prof. Dr. Ekkehard Schleußner vom Universitätsklinikum Jena erklärte: „Mit dem Projekt ‚clean4us‘ bieten wir individuelle Hilfe für Betroffene an. Das wird sehr positiv wahrgenommen. Gleichzeitig ermutigen wir mehr Akteurinnen und Akteure in der Betreuung und Begleitung von Schwangeren und jungen Müttern, sich offen mit Suchtproblematiken zu beschäftigen.“