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25.01.2023 | News Hebammen | Nachrichten

Lotsendienste: Ein Gewinn für Mitarbeitende und Familien

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In etwa der Hälfte der NRW-Krankenhäuser sind Lotsendienste als Leistung der Frühen Hilfen bereits etabliert. Der zunehmende Trend der letzten Jahre scheint sich weiter fortzusetzen. Eine Online-Befragung gibt Aufschluss über die Organisation und Wirksamkeit des Angebots.

In den Geburts- und Kinderkliniken nehmen Lotsendienste eine wichtige Funktion im Rahmen der Frühen Hilfen ein: Die Fachkräfte führen vor Ort Gespräche mit den psychosozial belasteten Familien, schätzen den Unterstützungsbedarf ein und stellen gegebenenfalls den Kontakt zu den weiterführenden Hilfesystemen her. In Nordrhein-Westfalen wurden die Lotsendienste in den Geburts- und Kinderkliniken im Rahmen eines Landesmodellprogramms von 2010 bis 2012 erprobt. Die Lotsendienste, die sich in Folge in den Geburts- und Kinderkliniken etabliert haben, zeichnen sich trotz der übergeordneten Gemeinsamkeiten durch unterschiedliche Organisationsformen und -strukturen aus. Insgesamt sei wenig darüber bekannt, wie die entsprechenden Modelle im Detail konzipiert sind. Um die derzeitige Ausgestaltung zu ermitteln, hat das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) im Auftrag des Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI) des Landes Nordrhein-Westfalen eine Befragung aller Geburts- und Kinderkliniken sowie Kommunen, vertreten durch die Jugendamtsbezirke durchgeführt. Dabei wurde die Organisation und Umsetzung der Lotsendienste ebenso erhoben wie das Netzwerk und die Zufriedenheit mit der derzeitigen Situation.

Große Zufriedenheit und Weiterempfehlungsbereitschaft

Die zentralen Ergebnisse der Studie zeigen: In etwa der Hälfte der NRW-Krankenhäuser sind Lotsendienste bereits als Angebot der Frühen Hilfen etabliert. Die Kliniken geben an, mehrheitlich sehr zufrieden mit dem Lotsendienst zu sein und diesen uneingeschränkt weiterzuempfehlen. Die große Zufriedenheit mit der Umsetzung spiegele sich vor allem in der besseren Versorgung der psychosozial belasteten Familien sowie der Entlastung der Klinik-Mitarbeiter*innen wider. Ein Großteil der NRW-Kliniken ohne Lotsendienst hätte großes Interesse zukünftig in den geburtshilflichen bzw. kinderheilkundlichen Fachabteilungen auf Lots*innen zu setzen. Zentrale Hemmnisse bei der Ein- oder Weiterführung von Lotsendiensten seien primär die fehlende Re-Finanzierung des Angebots sowie fehlende zeitliche und personelle Ressourcen. Die Häuser würden bei Implementierung von Lots*innen von mehr Unterstützung, sei es z.B. durch externe Begleitung, dem Wissen von anderen Häusern oder nutzbaren Standards, profitieren. 

dki.de

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