Das Leben mit Kind bringt viele Veränderungen und zum Teil auch Belastungen mit sich. Unterstützung finden Mütter und Väter bei den Frühen Hilfen. Zum Internationalen Tag der Familie informiert das Nationale Zentrum Frühe Hilfen über seine bundesweiten, kostenlosen Angebote.
Wenn zum Beispiel Sorgen die Freude auf das Baby überschatten oder Eltern unsicher im Umgang mit ihrem Kleinkind sind, unterstützen Frühe Hilfen. Anlässlich des Internationalen Tags der Familie am 15. Mai 2024 weist das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) auf die kostenfreien Angebote der Frühen Hilfen hin. Sie richten sich ab der Schwangerschaft an Familien, können genutzt werden, bis die Kinder drei Jahre alt sind und umfassen unter anderem Lotsendienste, Familienpatenschaften und Eltern-Kind-Gruppen.
Fast in allen Kommunen, aber noch wenig bekannt
Träger des NZFH ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut e.V. (DJI). Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Seit 2007 trägt es dazu bei, familiäre Belastungen und Ressourcen frühzeitig zu erkennen, qualitätsgesicherte bedarfsgerechte Angebote bereitzustellen und die Vernetzung der unterschiedlichen Berufsgruppen zu fördern.
„Aus der NZFH-Kommunalbefragung wissen wir, dass es die freiwilligen Angebote der Frühen Hilfen in fast allen Kommunen gibt“, erklärt Dr. Johannes Nießen, Kommissarischer Leiter der BZgA. Laut der Studie „Kinder in Deutschland“ 2022 kennen allerdings zum Beispiel 58% der befragten Eltern das Angebot der aufsuchenden Unterstützung durch eine Familienhebamme oder Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegende nicht. Darüber hinaus waren 79% nicht über das Angebot von ehrenamtlichen Besuchen informiert. „Mütter und Väter sollten sich nicht scheuen, diese Angebote zu nutzen. Sie erleichtern den Start ins Familienleben und entlasten Familien in schwierigen Lebenssituationen“, betont Nießen.
Freiberufliche Hebammen einbinden
Auch Hebammen können zur Weiterentwicklung von Netzwerken und Frühen Hilfen beitragen sowie selbst von der Zusammenarbeit profitieren. Damit diese Kooperation weiterhin gelingt, hat die Hochschule für Gesundheit Bochum in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Hebammenverband, der Hochschule Osnabrück und der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft im Jahr 2021 ein Eckpunktepapier erstellt. Die zentralen Empfehlungen umfassen unter anderem die finanzielle Vergütung freiberuflicher Hebammen, wenn diese in Netzwerken Frühe Hilfen mitwirken, und Kooperationen zwischen Hochschulen und Frühen Hilfen, zum Beispiel in Form von Praxisplätzen für Hebammenstudent*innen.