Der Tod eines Kindes stellt eine der schmerzlichsten Erfahrungen dar, mit denen eine Familie konfrontiert werden kann. Um Eltern und Angehörige mit ihrer Trauer und ihren Fragen an die Hand zu nehmen, entwickelten Pflegestudierende der FH Münster eine Broschüre.
Der Begriff „Sternenkinder“ bezeichnet solche, die vor, während oder kurz nach ihrer Geburt verstorben und nicht bestattungspflichtig sind. Ein ernstes Thema, über das viel zu wenig gesprochen wird – so die Teilnehmenden und Lehrenden eines studentischen Projekts der FH Münster. Um betroffenen Familien in dieser Situation zu helfen, entwickelten Bachelorstudierende drei verschiedener Pflegestudiengänge des Fachbereichs Gesundheit eine Zusammenfassung aller für Eltern wichtigen Informationen.
Antworten auf emotionale und rechtliche Fragen
Die Broschüre erklärt, was Sternenkinder sind und geht auf die Trauer der Eltern, Geschwister und Angehörigen ein. „Aus der Forschung wissen wir, dass Eltern sich klare Worte wünschen; Fakten und eindeutige Definitionen helfen“, erklärt Prof. Claudia Oetting-Roß, die das Studierendenprojekt geleitet hat. Auch auf die über die Jahrzehnte veränderte Gesetzeslage geht die Broschüre ein: Heute gelten sowohl Tot- als auch Fehlgeburten als Sternenkinder. Seit Ende 2018 können sie auf Wunsch bestattet werden – vorher galt dafür ein Mindestgewicht von 500 Gramm.
Den sensiblen Umgang fördern
„Es hat sich gezeigt, dass das Thema Sternenkinder auch in vielen Kliniken noch ein Tabu ist. Wir brauchen einen anderen Umgang damit und mehr Bewusstsein dafür in der Gesellschaft“, sagt Oetting-Roß. Projektpartner und Herausgeber der Broschüre ist die RuheForst® GmbH. Im RuheForst – das sind über ganz Deutschland verteilte öffentlich zugängliche Waldgebiete und Ruhestätten für Verstorbene – können Sternenkinder kostenfrei in sogenannten RegenbogenBiotopen bestattet werden. Die Broschüre ist sowohl als Druckerzeugnis als auch frei zugänglich als PDF verfügbar.