11.11.2022 | Themenschwerpunkt
Neue Ansätze in der Bewegungstherapie bei Morbus Parkinson
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 8/2022
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Hintergrund
Bewegungstherapeutische Maßnahmen zählen zu den wichtigsten komplementären Behandlungsbausteinen bei Morbus Parkinson („Parkinson’s disease“, PD). Ein aufgabenspezifisches Training erweist sich gegenüber unspezifischen Ansätzen als besonders wirkungsvoll.
Ziel der Arbeit
In diesem Beitrag werden zwei neue bewegungstherapeutische Ansätze zur gezielten Verbesserung der Motorik vorgestellt: 1) aufgabenspezifisches Training mit Störreizen (Perturbationstraining), 2) kombiniertes aufgabenspezifisches und Herz-Kreislauf-Training.
Material und Methode
Zusammenfassung und Diskussion der aktuellen Evidenz beider Therapieansätze.
Ergebnisse
Erste randomisierte kontrollierte Studien zeigen, dass das Perturbationstraining ein wirkungsvolles aufgabenspezifisches Training darstellt, um die Gang- und Gleichgewichtsfunktion zu verbessern sowie potenziell Stürze zu reduzieren. Experimentelle Befunde zu einem kombinierten Herz-Kreislauf- und Motorik-Training deuten darauf hin, dass Prozesse der Neuroplastizität verstärkt und die Therapiewirkung erhöht wird. Die Evidenzqualität ist für beide Therapieansätze derzeit noch als niedrig einzustufen.
Schlussfolgerung
Die vorgestellten Therapieansätze erzielten in ersten kontrollierten Studien vielversprechende Resultate und könnten ein hohes Potenzial für die Verbesserung der Versorgung bieten. Für eine gesicherte Übertragung in die Praxis sind weitere, qualitativ hochwertige klinische Studien notwendig.
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