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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

49. Mykoplasmen und Ureaplasmen

verfasst von : Roger Dumke, Enno Jacobs

Erschienen in: Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Die Klasse der Mollicutes („Weichhäutigen“) umfasst Bakterien, die sich durch die Besonderheit einer komplett fehlenden genetischen Ausrüstung zum Aufbau einer Zellwand von den gramnegativen und grampositiven Bakterien unterscheiden. Mollicutes sind ähnlich wie eukaryontische Zellen nur durch eine Zytoplasmamembran begrenzt. Aufgrund der fehlenden Zellwand sind sie damit gegen β-Laktam-Antibiotika primär resistent. Die Klasse der Mollicutes umfasst die humanrelevanten Gattungen Mycoplasma und Ureaplasma. Ihr Genom ist mit bis zu einem Fünftel der Genomgröße von Enterobacteriaceae das kleinste Genom einer Bakterienzelle, die sich noch extrazellulär vermehren kann. Mollicutes haben eine filamentöse Form (0,2–0,3 μm breit, bis zu 2,0 μm lang) und können sich aufgrund der fehlenden rigiden Zellwand gleitend auf der Oberfläche einer Wirtszelle fortbewegen. Ihre parasitäre Lebensweise hat dazu geführt, dass sie sich strikt an einen Wirt anpasst und sich entweder auf die Besiedlung der Epitheloberflächen des Respirations- oder des Urogenitaltrakts spezialisiert haben.
Metadaten
Titel
Mykoplasmen und Ureaplasmen
verfasst von
Roger Dumke
Enno Jacobs
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-61385-6_49