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26.10.2017 | MDK | Nachrichten

Pflege-Zahlen schnellen in die Höhe

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Was hat die Pflegereform 2017 gebracht? Mehr Pflegeleistungen. Aber längst nicht für alle fließen auch hohe Beträge aus der Pflegekasse.

Pfleger mit alter Frau (quer) © Friso Gentsch / dpaSeit Januar 2017 werden auch Beeinträchtigungen von Wahrnehmung und Erinnerung etwa bei Demenz bei der Pflegebegutachtung stärker berücksichtigt.

Mehr Pflegebedürftige werden anerkannt

Die offiziellen Erwartungen an die Reform scheinen sich zu erfüllen. Zum Start der Reform rechnete der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) mit rund 200.000 zusätzlichen Personen. Mittelfristig sollen es laut Gesundheitsministerium 500.000 sein. Nun liegen Zahlen für die ersten drei Quartale des Jahres vor: Danach erhalten insgesamt über 350.000 mehr Menschen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zusätzlich Leistungen – davon allein 220.000 durch die Umstellung des Pflegebedrüftigkeitsbegriffs (Pflegestufe auf Pflegegrad).

 „Mehr pflegebedürftige Menschen werden anerkannt, und sie erreichen durch die neue Pflegebegutachtung höhere Pflegegrade“, sagt der Geschäftsführer des Medizinischen Diensts, Peter Pick. Neu oder deutlich besser berücksichtigt werden Beeinträchtigungen von Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Erinnern etwa bei Demenz. Leichter Leistungen bekommt, wer von zu Hause oft wegläuft, Arztbesuche nicht gut absolvieren oder sonst den Alltag nicht gut bewältigen kann. Körperliche Beeinträchtigungen spielen nicht mehr die alles dominierende Rolle - gemessen wurde über Jahre exakt die Dauer der benötigen Unterstützung.

MDK-Gutachter haben viel zu tun

Im vergangenen Jahr erstellten die MDK-Gutachter für 1,67 Millionen Menschen Gutachten über ihre Pflegebedürftigkeit. 20 Prozent wurden als nicht bedürftig eingestuft, 37,9 Prozent bekamen Pflegestufe 1 - und 35,1 Prozent die höheren Pflegestufe 2 und 3. Von den 1,11 Millionen Versicherten, die in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres vom MDK begutachtet wurden, wurden 13,6 Prozent als nicht bedürftig eingestuft. 17,6 Prozent erhielten den geringsten Pflegegrad 1. Für 29,1 Prozent empfahlen die Gutachter Grad 2. Als schwer oder schwerst beeinträchtigt wurden knapp zwei Fünftel eingestuft: 21,7 Prozent in Grad 3 - 18 Prozent in Grad 4 und 5.

Die Gutachter im Kassenauftrag haben viel zu tun. Hunderttausende wurden noch nach dem alten Verfahren begutachtet, weil sie ihre Anträge vor Jahresbeginn gestellt hatten, viele stellten zudem Antrag auf Höherstufung oder ließen sich neu begutachten. Über 1,38 Millionen Versicherte wurden begutachtet.

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