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Alterstraumatologie Kongress 2016

10.03. - 11.03.2016, Marburg

Multiprofessioneller Standard zur Delirprophylaxe und -behandlung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Bernd Meyjohann - Illertalklinik, Stiftungsklinik Weißenhorn, Illertissen, Germany
  • Sarwiga Riem - Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart, Germany
  • Andreas Leischker - Alexianer Krefeld GmbH, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Altersmedizin, Krefeld, Germany
  • Christine Thomas - Klinikum Stuttgart - Krankenhaus Bad Cannstatt, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie für Ältere, Zentrum für Seelische Gesundheit, Stuttgart, Germany

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG). Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU). Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie. Schweizerische Fachgesellschaft für Geriatrie (SFGG). Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V.. Alterstraumatologie Kongress 2016. Marburg, 10.-11.03.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocPO04-90

doi: 10.3205/16altra47, urn:nbn:de:0183-16altra478

Published: March 10, 2016

© 2016 Meyjohann et al.
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Zielsetzung: Erleidet ein Patient ein Delir, so sind damit ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko und eine schlechtere funktionelle Prognose verbunden, insbesondere bei Patienten mit vorbestehender Demenz.

Der 'Standard Delirprophylaxe und -behandlung in der Alterstraumatologie' wurde interdisziplinär erarbeitet, um proaktiv die Delirrate des hochaltrigen Traumapatienten und damit das funktionelle Outcome substanziell zu verbessern.

Methodik: Interdisziplinäre Erarbeitung des 'Standard Delirprophylaxe und -behandlung in der Alterstraumatologie', es existiert eine Kurz- und eine Langversion dieses Standards.

Ergebnisse: Das Delir ist eine häufige psychiatrische Komplikation bei der Erkrankungen des älteren Menschen, insbesondere im Bereich der Alterstraumatologie.

Es wird beim Delir eine hypo- und eine hyperdyname Form unterschieden. Insbesondere Patienten mit hypodynamem Delir werden aufgrund ihres oligosymptomatischen Verlaufes oftmals nicht erkannt und haben eine besondere Gefährdung.

Um Patienten mit Delir komplikationsarm und mit gutem Ergebnis führen zu können, bedarf es spezifischer Prozess- und Strukturvoraussetzungen. Sie setzen sich zusammen aus (a) einer frühzeitigen Erfassung Delir-prädisponierender Risikofaktoren in der Aufnahmesituation, (b) der Einleitung entsprechender prophylaktischer Maßnahmen, (c) der regelmäßigen Durchführung eines Delir-Verlaufsscreenings und (d) einer im Bedarfsfall frühzeitige einsetzenden Delir-Behandlung. Solche interdisziplinäre Interventionsprogramme senken beispielsweise bei coxaler Femurfraktur die Häufigkeit, die Schwere und die Dauer eines perioperativen Delirs signifikant.

Nur regelmäßige Schulungen der beteiligten Berufsgruppen können die konsequente Umsetzung der alterstraumatologischen Behandlungsstandards 'Delir' sichern und Delirien effektiv verhindern.

Schlussfolgerung: Nur regelmäßige Schulungen der beteiligten Berufsgruppen können die konsequente Umsetzung der alterstraumatologischen Behandlungsstandards 'Delir' sichern und Delirien effektiv verhindern.