The Tohoku Journal of Experimental Medicine
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Untersuchung über den Geruchssinn
S. Morimura
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1934 Volume 22 Issue 5-6 Pages 417-448

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Abstract

(1) Zur Bestimmung der Geruchsempfindung ist die Gasanalyse des Riechstoffes ais am besten und idealsten zu betrachten.
(2) Obwohl auch der Hofmann u. Kohlrausch'sche Apparat auf Grund der Gasanalyse konstruiert ist, hat er den Nachteil, dass man die Geruchsempfindung nur in der Zimmertemperatur untersuchen kann. Daher hat der Verfasser dem Apparat einige wichtige Verbesserungen verschafft, damit man die Versuche in beliebiger Temperatur ausführen kann.
(3) Bei der Temperatur von unter 20°C ist der Dampfdruck des Riechstoffes im allgemeinen niedrig, und die Mischung im Apparat geht mit der Verdünnungsluft nicht gleichmässig vor sich. Und da es zwischen der physiologischen Reizschwelle und dem theoretisch erwartenden Wert grosse Differenzen gibt, haben die gewonnenen Resultate keinen Wert.
(4) Gegen annährend bei 20°C mischt sich das Riechgas vom relativ hohen Dampfdruck wie Propionsäure, Essigsäure und wie Chloroform im Apparat mit der Luft ziemlich gut. Aber Kampfer und Naphthalin lassen sich bei dieser Temperatur noch nicht gleichmässig mischen.
(5) Erst bei der Temperatur von über 25°C kann man bei allen Riechstoffen die gleichmässige Mischung erwarten, wobei man die Übereinstimmung der Resultate mit dem theoretischen Wert findet. Folglich möchte der Verfasser behaupten, dass man die Untersuchung der physiologischen Reizschwelle des Riechstoffes immer bei der Temperatur von über 25°C ausführen soll.
(6) Die Erkennungsschwelle verschiebt sich erst bei der Temperaturdifferenz von 5°C.
(7) Die geschlechtliche Einheit sowie das Alter der Versuchs-personen sind möglichst zu berücksichtigen, sonst führt der Versuch bei statistischen Beohachtungen der physiologischen Reizsch welle zu grossen Fehlern.
(8) Die physiologische Reizschwelle eines jeden Riechstoffes hat ihren minimalen Wert bei der Temperatur zwischen 25°C und 30°C, und je höher die Temperatur steigt, desto höher ergibt sich die Schwelle. Diese Beziehungen kann man in einer Kurve darstellen, und die Steilheit derselben hangt vom Dampfdruck ab. Diese Tatsache beweist, dass das Riechvermögen gar nicht absolut unvariabel ist, sondern je nach der Temperatur schwankt, und dass der Dampfdruck und die Riechstoffmenge bei der minimalen Reizschwelle der Riechempfindung die beste Bedingung gibt.
(9) Zwischen 25°C und 30°C sowie 40°C und 45°C befindet sick ein Punkt, wo sich die Reizschwellenkurve zum plötzlichen Aufsteigen neigt. Je nach dem Dampfdruck des Riechstoffes fällt die Kurve an dem sog. Wendepunkt sehr steil aus oder nicht. Erstere ist bei Versuchspersonen mit vermindertem Geruchsvermögen besonders deutlich zu erkennen.
(10) Die Versuchspersonen mit niedriger Reizschwelle zeigen einen relativ konstanten Wert im Vergleich zu denen mit höherer Schwelle, wobei die letzteren einen persönlich verschiedenen Wert aufzuweisen geneigt sind.
(11) Bei den Riechstoffen wie Essig- und Propionsäure, welche ähnliche Strukturformeln besitzen, ist, je grösser der Dampfdruck, desto kleiner die Reizschwelle.
(12) Im ca 20. Lebensalter repräsentiert sich bei Männern die Reizschwelle des Kampfers klein, ganz im Gegensatz zu Naphthalin, wo hier die Frauen eine kleinere Reizschwelle zeigen. Für Chloroform haben beide Geschlechter das gleiche Verhältnis. Es gibt also wahrscheinlich je nach den Riechstoffarten im Geschlecht gemeinsame Verschiedenheiten des Riechvermögens.
(13) Physiologisch betrachtet, scheint das Riechvermögen mit dem Lebensalter allmählich unempfindlicher zu werden.

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