Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 1997; 32(8): 488-495
DOI: 10.1055/s-2007-995097
Originalia

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Optimierte Einsatzdokumentation im Notarztdienst mit Hilfe von Pen-Computern - erste Ergebnisse

Pen-Computing Enhanced Quality of Medical Documentation in Emergency Medicine - Preliminary ResultsK. Ellinger, Th. Luiz, P. Obenauer
  • Institut für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin (Institutsdirektor: Prof. Dr. K. van Ackern) Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg
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Publication Date:
22 January 2008 (online)

Zusammenfassung

Ziel: Die Protokollierung mittels eines elektronischen Einsatzprotokolls stellt ein neues, bislang nicht systematisch untersuchtes Verfahren der notärztlichen Dokumentation dar. In einer prospektiven Studie sollte die Einsatzdokumentation mittels eines Pen-Computers hinsichtlich der Praktikabilität des Verfahrens und der Datenqualität mit der herkömmlichen handschriftlichen Dokumentation verglichen werden. Methodik: 52 konsekutive Einsätze des unserem Institut angegliederten Notarzteinsatzfahrzeuges wurden sowohl durch den Notarzt mittels eines handschriftlich erstellten Einsatzprotokolls als auch durch einen Dokumentationsassistenten mittels eines während des Einsatzes mitgeführten Pen-Computers (Software: NAPROT, basierend auf DM-Protokoll Version 2.5) dokumentiert. Eingaben in das PC-gestützte Einsatzprotokoll erfolgten nur zu den Zeitpunkten, zu denen auch dem Notarzt eine Dokumentation möglich war. Vor Abschluß des elektronischen Einsatzprotokolls wurden die Daten mittels der softwareseitig integrierten Vollständigkeitskontrolle überprüft. Ergebnisse: Hard- und Software zeigten während des Erprobungszeitraums keine Fehlfunktion. Die rechnergestützte Dokumentation führte im Vergleich zur handschriftlichen Protokollierung zu einem Zuwachs an dokumentierten Daten. Hierbei wurden folgende Parameter häufiger dokumentiert: Glasgow Coma Score (47 gegenüber 36 Patienten), Lagerungsverfahren (36 gegenüber 19 Patienten), Blutzuckerspiegel (25 gegenüber 17 Patienten), sowie Zwischenfälle und Komplikationen (ZEK) (13 gegenüber 4 ZEK). Schlußfolgerungen: Die Pen-Computer gestützte Protokollierung von Notarzteinsätzen weist gegenüber der herkömmlichen handschriftlich erstellten Dokumentation eine überlegene Datenqualität auf. Der Zuwachs an dokumentierter Information wird in erster Linie auf die integrierte Vollständigkeitskontrolle zurückgeführt. Das System stellt somit eine Möglichkeit zur Optimierung der Prozeßqualität im Notarztdienst dar. In weiteren Studien sollte überprüft werden, ob durch technische Weiterentwicklungen eine weitere Erhöhung der Datenqualität bei gleichzeitiger Arbeitserleichterung für den Notarzt resultiert.

Summary

Purpose: Recently, documentation systems based on portable personal computers have become available for application in prehospital emergency medicine. The aim of the present study was to compare a handwritten record system with a pen-computing assisted documentation system. Methods: 52 consecutive jobs of the local mobile intensive care unit (MICU) were recorded both by means of a handwritten record and by use of a pen-comuter-assisted documentation system (NAPROT, based on DIVI-documentation system version 2.5). The paramedic performing pencomputing was obliged to restrict data inputs to those moments during which emergency physician was able to fill in his record. NAPROT routinely checked the records derived from the pen-computer for completeness of data before print-out. Results: Neither hardware nor software problems occurred. Compared to the handwritten records the electronic documentation system resulted in a significant increase in recorded data. The following parameters were recorded more frequently by means of the new method of documentation: Glasgow Coma Score (47 vs 36 patients), positioning manoeuvres (36 vs 19 patients), blood glucose level (25 vs 17 patients), and complications (13 vs. 4 events). Conclusion: Pencomputing assisted documentation resulted in superior quality of data recorded in emergency medical files. This increase in information may be ascribed to the integrated check for completeness of data. The described new documentation system, therefore, enhances the processing quality in prehospital emergency medicine. Further developments of the documentation system should concentrate on tools while reducing the workload of the emergency physician.

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