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DOI: 10.1055/s-2007-973398
Atemfrequenz-Reduktion senkt die sympathische Aktivität von COPD-Patienten
Einleitung: Zu den pathophysiologisch relevanten Aspekten der COPD gehört die neurohumorale Aktivierung, die sich mittels Bestimmung der efferenten muskel-sympathischen Nervenaktivität (MSNA) quantifizieren lässt. Bislang zielt keine Therapieform der COPD explizit auf eine Senkung der sympathischen Aktivität ab.
Fragestellung: Es sollte geprüft werden, ob bei normoxischen COPD-Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden eine Störung der sympathovagalen Balance vorliegt, und ob diese durch eine Absenkung der Atemfrequenz beeinflussbar ist.
Methoden: Bei 15 Patienten und 15 Kontrollprobanden (bezüglich Alter, Geschlecht und BMI gematcht) wurden kontinuierlich MSNA, Herzfrequenz, Blutdruck und Atemfrequenz erhoben. Die Atemfrequenz wurde mittels Ansage zunächst auf 15/min und dann auf 6/min gehalten.
Ergebnisse: In Ruhe bestand bei COPD-Patienten gegenüber Kontrollen eine signifikante Erhöhung der MSNA (59,0 vs. 40,3 bursts/100 Herzaktionen; p=0,001) sowie eine erniedrigte Baroreflex-Sensitivität (Alpha 5,0 vs. 8,9ms/mmHg; p=0,009). Die Absenkung der Atemfrequenz führte bei COPD-Patienten, nicht aber bei Kontroll-Probanden, zu einer signifikanten Abnahme der sympathischen Aktivität (s. Abbildung) ohne signifikanten Einfluss auf Blutdruck, Herzfrequenz oder den Baroreflex.
Schlussfolgerung: Bei COPD besteht neben einer Störung des Baroreflexes eine Erhöhung der sympathischen Aktivität. Die hier beobachtete Beeinflussung der MSNA durch eine Verlangsamung der Atmung besitzt möglicherweise therapeutisches Potential.