NOTARZT 2003; 19(4): 151-154
DOI: 10.1055/s-2003-41166
Leitlinien
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Leitlinien der European Society of Cardiology zum Management bei akutem Herzinfarkt

Guidelines of the European Society of Cardiology: Management of Acute Myocardial InfarctionK.  Ellinger
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Publication Date:
05 August 2003 (online)

Die europäische Gesellschaft für Kardiologie hat erstmals seit 1996 ihre Leitlinien zum Management eines akuten Herzinfarkts mit ST-Hebung überarbeitet und im Januar 2003 im European Heart Journal veröffentlicht. Anlass war die Tatsache, dass sich das Management des akuten Herzinfarkts in den letzten Jahren doch deutlich verändert hat, so dass die Leitlinien aktualisiert werden mussten.

Im Folgenden soll ein Überblick über die Leitlinien gegeben werden, wobei das Augenmerk auf die Bedeutung für den Notarzt gelegt wird.

Basis der Leitlinien stellen sauber durchgeführte klinische Studien adäquater Größe dar, wobei jedoch konzidiert wird, dass bei der Festlegung der Therapiestrategie im Einzelfall die Verfügbarkeit der Ressourcen und Maßnahmen sowie das Kosten-Nutzen-Verhältnis zu berücksichtigen sind (Tab. [1]).

Tab. 1 Beurteilungskriterien und Evidenzgrade für die Empfehlungen Klasse I = Evidenz und/oder allgemeine Übereinstimmung, dass die entsprechende Therapie sinnvoll, von Nutzen und wirksam ist Klasse II = widersprüchliche Evidenz und/oder unterschiedliche Meinung über den Nutzen/die Wirksamkeit einer Therapie Klasse IIa = Evidenz/Meinung spricht überwiegend für den Nutzen/die Wirksamkeit Klasse IIb = Nutzen/Wirksamkeit ist nach Evidenz/Meinung weniger gut belegt Klasse III = Evidenz oder allgemeine Übereinstimmung, dass die Therapie weder von Nutzen noch wirksam und u. U. sogar schädlich ist Evidenzgrad A = Daten von mindestens zwei randomisierten klinischen Studien Evidenzgrad B = Daten einer einzigen randomisierten Studie und/oder einer Metaanalyse oder nicht randomisierte Studien Evidenzgrad C = Konsens der Experten, basierend auf Studien und klinischer Erfahrung

Priv.-Doz. Dr. Klaus Ellinger

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