Psychiatr Prax 2015; 42(04): 223-224
DOI: 10.1055/s-0034-1399876
Leserbrief
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Aus Demenz wird neurokognitive Störung

Finzen A. Deutsche Fassung des DSM-5. Psychiat Prax 2015; 42: 109–110
Dirk K. Wolter
Haderslev
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Publication Date:
04 May 2015 (online)

 

Asmus Finzen hat jüngst in der Psychiatrischen Praxis [1] – wie auch bereits zuvor an anderer Stelle [2] – begrüßt, dass im DSM-5 nicht mehr von Demenz gesprochen sondern der Begriff „Neurokognitive Störungen“ verwendet wird, weil hierdurch die Stigmatisierungsgefahr gemildert werde. Wenn man 1. die gerontopsychiatrisch-geriatrische Versorgungsrealität betrachtet und sich 2. etwas eingehender mit dieser neuen DSM-5-Kategorie auseinandersetzt, zeigt sich jedoch, dass Finzens knappe Bewertung zu oberflächlich und womöglich unzutreffend ist.

Zu 1. Ob ein medizinischer oder psychiatrischer Begriff als stigmatisierend oder gar diskriminierend empfunden wird, hängt nicht vom Begriff selbst, sondern von seiner Verwendung und den Konnonationen ab, die er im gesellschaftlichen Kontext erfährt.