Pneumologie 2013; 67 - P40
DOI: 10.1055/s-0033-1345078

Highflow-Sauerstoffttherapie bei hyperkapnischen COPD-Patienten: optimiertes Sauerstoffangebot – Daten aus der STIT-2-Studie

H Vogelsinger 1, M Halank 2, H Wilkens 3, T Geiser 4, S Braun 2, L Plattner 1, E Janschek 1, S Ott 4, A Stucki 5, CM Kaehler 1
  • 1Pneumologie/USPH, Dept. für Innere Med. VI, Medizinische Universität Innsbruck
  • 2Pneumologie, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Uni-Klinikum Carl Gustav Carus, Medizinische Klinik I, Dresden, Deutschland
  • 3Pneumologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, 66424 Homburg, Deutschland
  • 4Klinik und Poliklinik für Pneumologie, Universitätsspital Bern, Inselspital, Schweiz
  • 5Berner REHA Zentrum, 3625 Heiligenschwendi, Schweiz

Einleitung: COPD stellt eine der führenden Todesursachen weltweit dar und ist oft mit einer chronischen Hypoxämie verbunden. Die Langzeitsauerstofftherapie (LTOT) ist eine gut etablierte Behandlungsmethode, wohingegen die Highflow-Sauerstofftherapie (HFOT) eine neue Form der nicht-invasiven Beatmung darstellt und in diesem Kontext noch nicht untersucht wurde. Dabei wird ein angewärmtes und angefeuchtetes Luft-Sauerstoff-Gemisch mit einer hohen Flussrate bis zu 15 L/min transnasal appliziert. Unsere Studie wurde konzipiert, um die Sicherheit und Effizienz einer HFOT bei hyperkapnischen COPD Patienten zu überprüfen. Die HFOT wurde mit einer „klassischen“ konventionellen Sauerstofftherapie verglichen, um etwaige Veränderungen in der Oxygenierung festzustellen.

Methoden: Einschlusskriterien: COPD°IV mit Hyperkapnie (FEV1% pred. 12 – 36%), Indikation zur LTOT, 30 – 80 Jahre, klinisch stabil und Hb > 8,5 g/L. Die Sauerstoff (O2)-Verabreichung erfolgte mit dem TNI® 20oxy System (Flussrate: 15 L/min.) und mit einem normalen Flüssigsauerstoffsystem. Die O2-Adaptation erfolgte für beide Systeme in 10-minütigen Intervallen bis ein paO2 von ≥60 mmHg erreicht war. Blutgasanalysen wurden am hyperämisierten Ohrläppchen durchgeführt.

Ergebnisse: HFOT wurde von allen Patienten gut toleriert und als sehr angenehm empfunden. Ein signifikanter Abfall des paCO2 konnte bereits unter einer einstündigen HFOT gemessen werden (-1,98 mmHg; p = 0,004), verglichen mit der konventionellen Sauerstoffadministration. Auch der notwendige verbrauchte Sauerstoffbedarf tendiert dazu, unter HFOT niedriger zu sein (-0,17 L/min.). Unter einer angebotenen HFOT mit einer Flussrate von 15 L/min. liegt der notwendige mittlere FiO2 bei 33,19% verglichen mit dem FiO2 von nahezu 100% bei der konventionellen Sauerstofftherapie (p = 0,0001).

Diskussion: Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass ein transnasales HFOT für Patienten mit schwerer COPD und Hyperkapnie sicher ist. Es scheinen niedrigere Werte von angebotenem O2 nötig zu sein um den Patienten ausreichend zu oxygenieren und gleichzeitig wird die Hyperkapnie reduziert. Weiterführende Studien über die Langzeit-Anwendung der HFOT sind geplant, um weitere Effekte der HFOT zu ermitteln.