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Forschungsbericht

«Es ist nicht mehr das alte Leben, das wir führen …» – Beratung von Angehörigen im pflegerischen

Published Online:https://doi.org/10.1024/1012-5302/a000315

Seit 2012 ist das Entlassungsmanagement in Deutschland gesetzlich vorgeschriebener Teil der Krankenhausbehandlung, um Versorgungskontinuität zu gewährleisten sowie Patient(inn)en und Angehörige beim kritischen Übergang vom Krankenhaus in die ambulante Weiterversorgung zu unterstützen. Offen ist weitgehend, wie die darin integrierte Informationen und Beratung von Angehörigen Pflegebedürftiger konzeptualisiert werden kann. Durchgeführt wurde eine explorative Befragung pflegender Angehöriger in Form von Gruppendiskussionen mit dem Ziel, ihre Erfahrungen und Sichtweisen für eine bedarfsgerechte Gestaltung der Information und Beratung im Entlassungsmanagement zu erheben und nutzbar zu machen. Die Ergebnisse bieten Hinweise auf den aus Sicht der Befragten günstigen Zeitpunkt der Information und Beratung und auf die Bedeutung von Vertrauen für die Angebote, die möglichst weit über die Grenzen des Krankenhauses hinausreichen sollten. Neben krankheits- und pflegebezogenen, organisatorischen und bürokratischen Aspekten war den Angehörigen an emotionaler Auseinandersetzung, Problemlösung und Belastungsreduktion sowie Peerunterstützung im Alltag gelegen. Angehörige in die Konzeptentwicklung für das Entlassungsmanagement einzubinden ist hilfreich, um die Informations- und Beratungsangebote bedarfsgerecht ausrichten zu können.

In Germany, discharge planning has been a mandatory part of hospital care since 2012 to ensure continuity of care and to support patients and relatives while crossing the critical interface between hospital and home care. However, it remains unclear how the information and counselling of informal caregivers integrated into this process can be conceptualised. An explorative study using focus groups was carried out aiming at identifying the carers' views and experiences for a needs-based conceptualisation of the information and counselling in discharge planning. The results indicate when, according to the interviewees, information and counselling should be offered and the importance of trust within the consultation process which should reach beyond the hospital setting. In addition to illness- and care-related aspects as well as organisational and administrative issues, carers also expressed needs for support in emotional coping, problem solving, relief of burden and peer support in everyday life. Integrating carers in the conceptualisation of discharge planning will help to develop needs-based information and counselling services.