Erschienen in:
27.02.2017 | Eisenmangel
Stationär behandelte geriatrische Patienten mit Eisenmangel-assoziiertem Restless-Legs-Syndrom
Eine retrospektive Analyse
verfasst von:
Dr. rer. med. Benjamin Lieske, Dr. med. Gabriele Röhrig, MPH, Dipl. Math. Ingrid Becker, Prof. Dr. med. Ralf-Joachim Schulz, Prof. Dr. Dr. Maria Cristina Polidori, Prof. Dr. med. Jan Kassubek
Erschienen in:
MMW - Fortschritte der Medizin
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Sonderheft 4/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) hat im Zusammenhang mit Eisenmangel klinische Relevanz im geriatrischen Klinikalltag. Die Datenlage zu Diagnostik und Therapie des Eisenmangel-assoziierten RLS (iron deficiency associated RLS, IDARLS) unter geriatrischen Patienten ist bisher jedoch limitiert.
Methoden
Es wurden Daten von allen zwischen 2009 und 2011 unter stationären Bedingungen behandelten Patienten einer geriatrischen Abteilung ausgewertet hinsichtlich demographischer und klinischer Charakteristika sowie hinsichtlich Eisenstatus, RLS-Medikation einschließlich Eisensubstitution und Ergebnissen des multidimensionalen geriatrischen Assessments (comprehensive geriatric assessment, CGA).
Ergebnisse
Ein RLS wurde in 56 von 4.063 Patienten diagnostiziert, wobei 20 Patienten davon einen Eisenmangel aufwiesen. Davon erhielten 13 eine leitliniengemäße Eisensubstitution. Sowohl die Patienten mit IDARLS als auch die RLS-Patienten ohne Eisenmangel zeigten im Verlauf des stationär akutgeriatrischen Aufenthaltes eine klinisch signifikante Besserung der CGA-Ergebnisse.
Schlussfolgerung
Eisensubstituierte, akutgeriatrische Patienten mit IDARLS zeigten vergleichbar gute Besserungen der CGA-Ergebnisse wie RLS-Patienten ohne Eisenmangel. Es erscheint sinnvoll, die Durchführung eines multidimensionalen geriatrischen Assessments sowie eine genaue Analyse des Eisenstatus mit ggf. notwendiger Substitution bei geriatrischen RLS-Patienten zu erwägen.