Erschienen in:
17.07.2014
Wirksamkeit und Verträglichkeit einer intravenösen Eisentherapie bei geriatrischen Patienten mit Anämie
Gepoolte Daten aus drei nicht-interventionellen Studien
verfasst von:
Dr. med. Gabriele Röhrig-Herzog, MPH, Dr. med. Tilmann Steinmetz, Prof. Dr. med. Dr. oec. troph. Jürgen Stein, Tabea Geisel, M.Sc., Garth Virgin, MD, Prof. Dr. med. Roland Schaefer, Dr. med. Matthias Bach, Univ.-Prof. Dr. med. Ralf-Joachim Schulz
Erschienen in:
MMW - Fortschritte der Medizin
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Sonderheft 13/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund:
Anämie hat im höheren Lebensalter eine hohe Prävalenz und kommt als Eisenmangelanämie mit absolutem Eisenmangel, als Anämie chronischer Erkrankungen mit funktionellem Eisenmangel oder als unerklärbare Anämie vor. Bei funktionellem Eisenmangel ist Hepcidin erhöht, wodurch die enterale Eisenresorption vermindert wird. Eine intravenöse Eisengabe kann dieses Problem beheben. Die Datenlage dazu ist bei geriatrischen Patienten dünn. In drei nicht-interventionellen Studien wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit einer intravenösen Eisengabe (Eisencarboxymaltose, Ferinject®) an drei Patientengruppen mit funktionellem Eisenmangel unterschiedlicher Genese (Tumorerkrankungen, chronische Nierenerkrankungen [CKD] und chronisch entzündliche Darmerkrankungen [CED]) untersucht.
Patienten, Methode:
Subanalyse der Studiendaten im geriatrischen Kollektiv von 264 Patienten im Alter von 70–90 Jahren (76,9 ± 5,2 Jahre); durchschnittlich wurden 1200 mg Eisen (746 mg bis 1575 mg) pro Patient infundiert.
Ergebnisse:
Signifikanter Anstieg von Hämoglobin (p < 0,001), Serum-Ferritin (p > 0,001) und Transferrinsättigung (p < 0,05) in der Gruppe der nephrologischen Patienten; bei den gastroenterologischen Patienten signifikanter Anstieg nur bei Hämoglobin (p < 0,05) und Transferrinsättigung (p < 0,05), jedoch nicht bei Ferritin. In der Gruppe der onkologischen Patienten kam es sowohl bei Hämoglobin als auch bei Ferritin zu einem hoch signifikanten Anstieg (p < 0,0001) und bei der Transferrinsättigung zu einem signifikanten Anstieg (p = 0,02). Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Dyspnoe-Symptomatik verbesserten sich in der CKD- und CED-Gruppe. Es traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf.
Schlussfolgerung:
Zusammenfassend lässt sich daraus schließen, dass der Einsatz von Eisencarboxymaltose auch bei geriatrischen Patienten mit funktionellem Eisenmangel gut verträglich und effektiv erfolgen kann.