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Integrierte Gesamtansätze kommunaler Gesundheitsförderung für Kinder

Untersuchungsdesign und interdisziplinäre Methodenintegration des Forschungsverbunds „Gesund Aufwachsen“

Integrated and comprehensive approaches to community health promotion for children

Study design and interdisciplinary integration of methods by the research consortium “Growing up healthy”

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Prävention und Gesundheitsförderung Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Hintergrund

Integrierte Gesamtansätze kommunaler Gesundheitsförderung für Kinder werden in Nordrhein-Westfalen systematisch gefördert. Ziel ist eine lebenslauforientierte kommunale Gesundheitsförderung und Prävention von der Schwangerschaft bis zum Berufseintritt. Bislang fehlt es jedoch an Erkenntnissen zu Reichweite und möglichen Wirkungen des Ansatzes.

Fragestellung

Im Mittelpunkt steht die Analyse der integrierten Gesamtansätze in den Modellkommunen Moers und Oberhausen mit Fokus auf die Settings Kita, Grundschule und Stadtquartier. Untersucht werden insbesondere der Implementierungsprozess, die Wahrnehmung und Inanspruchnahme gesundheitsfördernder Maßnahmen durch vulnerable Familien sowie die Zusammenhänge zwischen Inanspruchnahme und Kindergesundheit.

Methoden und Material

Der vom Bundesministerium für Forschung und Bildung geförderte Forschungsverbund „Gesund Aufwachsen“ hat ein gemeinsames Untersuchungsdesign entwickelt, das die verschiedenen Dimensionen von Kindergesundheit (i. e. körperlich, seelisch, sozial und verhaltensbezogen) sowie zentrale Einflussfaktoren (Stadtquartier, Kita/Schule, Familie) integriert. Es handelt sich um einen hybriden Forschungsansatz, der ein nicht-randomisiertes, cluster-kontrolliertes Studiendesign mit qualitativen Untersuchungen und partizipativer Qualitätsentwicklung verbindet.

Ergebnisse

Das integrative Vorgehen ermöglicht es, komplexe Hypothesen zur gesunden Entwicklung von Kindern zu überprüfen und Zusammenhänge zwischen verschiedenen Gesundheitsdimensionen, kindlichen Entwicklungssettings und Maßnahmen der Gesundheitsförderung zu analysieren.

Schlussfolgerung

Der Forschungsverbund „Gesund Aufwachsen“ trägt dazu bei, die bedarfsorientierte Gestaltung von kommunalen und settingübergreifenden Interventionen der Gesundheitsförderung und Primärprävention für Kinder konzeptionell und methodisch weiterzuentwickeln.

Abstract

Background

Integrated and comprehensive community-based health promotion approaches aimed at children are systematically supported in North Rhine-Westphalia. The goal is a community-based approach that focuses on health promotion from the prenatal phase to career entry. Findings regarding the effects on health and the scope of this approach are lacking so far.

Objectives

The main focus is on the analysis of community-based health promotion approaches in the pilot communities of Moers and Oberhausen with special attention given to the daycare center, primary school, and urban neighborhood settings. The implementation process, awareness, and utilization of health promotion measures by vulnerable families, and the links between utilization and child health will be investigated specifically.

Methods and Materials

The research consortium “Growing up healthy” funded by the German Federal Ministry of Education and Research has developed a joint study design that integrates different dimensions of child health (i.e., physical, mental, social, and behavioral) and key factors (urban neighborhood, daycare center/school, family). It is a hybrid research approach combining a nonrandomized cluster-controlled study design with qualitative investigations and participatory quality development.

Results

The integrative study approach enables the examination of complex hypotheses regarding healthy child development and the links between different health dimensions, health promotion measures, and settings.

Conclusion

The research consortium “Growing up healthy” contributes to the continued development and design of needs-based and comprehensive local interventions for children’s health promotion and primary prevention.

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Abb. 1
Abb. 2

Notes

  1. Die Begriffe „Präventionskette“ und „Kommunaler Gesamtansatz“ werden im Folgenden synonym verwendet.

  2. Seit Mitte 2017 Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration (MKFFI) Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.

  3. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet.

  4. Für die Untersuchung wurde ein Ethikantrag (Nr. 107/2015) bei der Ethikkommission der Deutschen Sporthochschule Köln gestellt und genehmigt.

  5. Auswahlverfahren das angewendet wird, wenn die Grundgesamtheit in natürlichen Konglomeraten von Untersuchungseinheiten vorliegt.

  6. Es werden Angebote für Kinder und Eltern abgefragt, die in der Bestandsaufnahme systematisch erfasst wurden.

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Danksagung

Unser besonderer Dank gilt den teilnehmenden Kindern, Eltern, pädagogischen Fach- und Lehrkräften bzw. den beteiligten Kindertagesstätten und Grundschulen. Außerdem bedanken wir uns bei den kommunalen Praxispartnern aus Moers und Oberhausen für ihre große Unterstützung und die sehr gute Zusammenarbeit.

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Correspondence to Sebastian Ehlen.

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Interessenkonflikt

S. Ehlen, D. Dreiskämper, T. Utesch und R. Rehaag geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.

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Ehlen, S., Dreiskämper, D., Utesch, T. et al. Integrierte Gesamtansätze kommunaler Gesundheitsförderung für Kinder. Präv Gesundheitsf 13, 254–260 (2018). https://doi.org/10.1007/s11553-018-0640-7

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