01.08.2014 | Originalien
Bedeutung des CRP-Werts für die D-Dimer-Testung in der internistischen Notaufnahme
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 5/2014
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Hintergrund
In der Notfalldiagnostik können negative D-Dimere, in Kombination mit einer niedrigen Prätestwahrscheinlichkeit, ein akutes thrombotisches Geschehen weitestgehend ausschließen. Als Fibrinspaltprodukt sind D-Dimere aber auch im Rahmen systemischer Entzündungsreaktionen regelhaft erhöht. In dieser Arbeit sollte daher erstmals die Bedeutung des CRP-Werts (CRP: C-reaktives Protein) für die D-Dimer-Testung zum Ausschluss der akuten Lungenembolie und/oder tiefen Beinvenenthrombose (LE/TVT) evaluiert werden.
Methode
In dieser retrospektiven Untersuchung wurde eine Kohorte von insgesamt 1031 Patienten unserer interdisziplinären Notaufnahme mit dem Verdacht auf eine akute Lungenembolie und/oder tiefe Beinvenenthrombose (LE/TVT) analysiert. Bei allen Patienten wurden zur weiterführenden (Ausschluss-)Diagnostik D-Dimere und hsCRP bestimmt. Nach Einteilung der Patienten in CRP-Gruppen (0,5–2,4, 2,5–4,4, 4,5–6,4, ≥ 6,5 mg/dl) wurde das mittlere D-Dimer-Niveau, der Anteil D-Dimer-positiver Patienten sowie die „number needed to test“ (NNT) berechnet.
Ergebnisse
Zwischen D-Dimeren und CRP fand sich eine signifikante Korrelation (r = 0,520, p < 0,0001). Mit steigendem CRP-Wert nahmen sowohl das mittlere D-Dimer-Niveau (von 0,55 auf 4,82 mg/l) als auch der Anteil D-Dimer-positiver Patienten (von 16 auf 84 %) kontinuierlich zu. Dies spiegelte sich in einer stetigen Zunahme der NNT von 1,2 in der „< 0,5er“-CRP-Gruppe auf 6,1 in der CRP-Gruppe ≥ 6,5 mg/dl wider.
Schlussfolgerung
Bis zu einem CRP-Wert von 4,4 mg/dl erscheint die Bestimmung von D-Dimeren in der Diagnostik der LE/TVT sinnvoll bzw. gerechtfertigt. Bei CRP-Werten ≥ 6,5 mg/dl sind die D-Dimere nach konventionellem Grenzwert (< 0,5 mg/l) fast immer positiv und daher nur von sehr eingeschränktem diagnostischem Nutzen.
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