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01.10.2009 | Leitthema
Tachykarde Rhythmusstörungen in der Notfall- und Rettungsmedizin: Von der Tablette bis zur Ablation
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 6/2009
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Tachykarde Rhythmusstörungen (Herzfrequenz >100/min) erfordern rasche und gezielte therapeutische Maßnahmen. Supraventrikuläre Tachykardien (SVT) sind paroxysmale Tachykardien wie Sinustachykardien, atriale Tachykardien, AV-Knoten-Reentry-Tachykardien und Tachykardien bei akzessorischen Leitungsbahnen. Sie führen in der Regel zu Tachykardien mit schmalen QRS-Komplexen (QRS-Breite <120 ms). Von entscheidender Bedeutung ist die sorgfältige Erfassung der Arrhythmieanamnese, eine ordentliche klinische Untersuchung und eine exakte Analyse des 12-Kanal-Oberflächen-Elektrokardiogramms, das in >90% der Fälle die richtige Diagnose der vorliegenden SVT ermöglicht. Ventrikuläre Tachykardien (VT) haben in der Regel einen breiten QRS-Komplex (QRS-Breite ≥120 ms), Kammerflattern und Kammerflimmern zeigen eine chaotische elektrische Erregung. Für die Akuttherapie von SVT kommen vagale Manöver, Adenosin, Klasse-I-Antiarrhythmika, Betablocker und Kalziumantagonisten vom Verapamiltyp in Betracht, bei Therapierefraktarität die elektrische DC-Kardioversion. Bei Patienten mit VT ist Amiodaron das Medikament der Wahl, ebenso bei Patienten mit Kammerflimmern und Kammerflattern, bei denen Kardioversion/Defibrillation erfolglos waren.