01.10.2015 | Beiträge zum Themenschwerpunkt
Harnwegsinfekte im Alter
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 7/2015
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Harnwegsinfekte sind eine der am häufigsten vorkommenden bakteriellen Infektionen. Bei gebrechlichen älteren Menschen sind sie verantwortlich für eine erhebliche Morbidität sowie rezidivierende Infektionen mit nachfolgenden Resistenzen gegen Antibiotika. Obwohl eine Therapie häufig entweder nicht notwendig erscheint oder durch eine kurze Antibiotikatherapie behandelt wird, kommt es immer wieder zu teils hochakuten Krankheitsverläufen und Reinfektionen. Die biologische Komplexität der Infektionsmechanismen und die dramatisch hohen Zahlen von antibiotikaresistenten Pathogenen, machen eine intelligente Therapiestrategie notwendig und stellen damit nicht nur eine klinische Herausforderung dar, sondern ermöglichen auch die rasche Heilung. Der erste entscheidende Schritt ist die genaue Klassifizierung des Harnweginfekts von der symptomfreien Bakteriurie bis zur komplizierten Pyelonephritis. Hier wird bereits über die Aggressivität der Behandlung sowie den diagnostischen Aufwand entschieden. Für die Entwicklung einer empirischen antimikrobiellen Therapie ist die Kenntnis der häufigsten Erreger sowie der lokalen Resistenzmuster wichtig. Bei gezieltem Vorgehen können die meisten Harnwegsinfekte auch beim geriatrischen Patienten ohne erhöhten diagnostischen Aufwand therapiert werden.
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