01.11.2014 | Originalien
Gerontopsychiatrische Konsiliar- und Liaisondienste
Eine Antwort auf die Herausforderung Demenz?
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 7/2014
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Hintergrund
Unabhängig davon, ob ein demenzkranker Patient zu Hause, im Pflegeheim oder im Krankenhaus betreut wird, ist die Versorgung von erheblichen Problemen gekennzeichnet. Es stellt sich die Frage, ob durch den Ausbau gerontopsychiatrischer Konsiliar- und Liaisondienste (KL-Dienste) durchgreifende Qualitätsverbesserungen und Kosteneinsparungen erfolgen könnten.
Methoden
In diesem Artikel werden die Wirkungen von gerontopsychiatrischen KL-Dienste für ambulant betreute Patienten sowie für Heimbewohner und Krankenhauspatienten vergleichend betrachtet. Grundlage des Vergleichs bilden in erster Linie Längsschnittdaten aus den jeweiligen Begleitstudien.
Ergebnisse
Die Gegenüberstellung ergab, dass ein großer Teil der Patienten aller Segmente im Hinblick auf medizinische Parameter von der Konsiliar- und Liaisonarbeit profitiert hat. Positive Effekte auf die Versorgungssicherung zeigten sich v. a. im ambulanten Bereich, während in den Heimen und Krankenhäusern Fortschritte in der demenzbezogenen Kompetenz des Personals aufgebaut wurden. Zudem lassen sich aus allen Segmenten Hinweise auf Kosteneinsparungen ableiten.
Schlussfolgerung
Damit die Arbeit von gerontopsychiatrischen KL-Diensten in Deutschland eine größere Wirkung erzielen kann, muss, neben diversen Qualitätsanforderungen, v. a. eine Überwindung von Sektorengrenzen (beispielsweise zwischen hausärztlicher Primärversorgung und Allgemeinkrankenhäusern) stattfinden. Um dies zu ermöglichen, ist durch geeignete Versorgungsverträge Rechtssicherheit zu schaffen.
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