Sakroplastie zur Behandlung von Insuffizienzfrakturen des Sakrums

Zusammenfassung

Insuffizienzfrakturen des Sakrums sind eine wenig bekannte und daher oft übersehene Verletzung des höheren Lebensalters, welche zu erheblichen und invalidisierenden Schmerzen führen kann.

Zur Behandlung schmerzhafter osteoporotischer Frakturen von Wirbelkörpern hat sich inzwischen die perkutane Vertebroplastie mit Polymethylmethacrylat (PMMA) als eine mit geringem Aufwand durchzuführende und gute Ergebnisse zeigende Therapie etabliert. Diese bekannte Technik der PMMA-Injektion lässt sich auch für die Behandlung der Insuffizienzfrakturen des Sakrums anwenden, für die es bislang keine überzeugende Therapie gab.

Diese Sakroplastie genannte Technik wurde erstmals 2002 als Fallbeispiel veröffentlicht, 6 weitere Fälle bei dieser Indikation sind inzwischen in der angloamerikanischen Literatur veröffentlicht worden. Dieser Artikel stellt die erste Beschreibung dieser Technik anhand zweier typischer Fälle in der deutschsprachigen Literatur dar und geht insbesondere auf die Schwierigkeiten der Diagnostik, der operativen Technik und mögliche Komplikationen ein. Die beiden Patientinnen wurden erfolgreich behandelt und die Schmerzen besserten sich dramatisch innerhalb weniger Stunden.

Abstract

Sacral insufficiency fractures are an easily overlooked injury of the elderly, leading to severe and debilitating low back pain.

Percutaneous vertebroplasty with polymethylmethacrylate (PMMA) has become the treatment of choice for painful osteoporotic vertebral compression fractures. This is mainly due to the excellent results in pain relief, combined with a low morbidity of the procedure and the possibility of performing it in an outpatient setting. This well-known technique can be transferred to the treatment of sacral insufficiency fractures for which no active therapy is currently available.

This so-called sacroplasty was first reported in 2002 as a single case report. Six other cases with this indication have been reported in the Anglo-American literature so far. This article is the first description of this technique in the German literature. It comprises the description of two typical cases highlighting the difficulties in diagnosis, surgical technique, and possible complications. Both patients were treated successfully and had a dramatic pain relief within several hours.