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Extremitätenfrakturen im Kindes- und Jugendalter

Fractures of the childhood and adolescence

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Monatsschrift Kinderheilkunde Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Frakturen im Kindes- und Jugendalter betreffen ein sich meist noch im Wachstum befindliches Skelett. Bei der Behandlung gilt es, die Dynamik dieses Wachstums in die Therapieentscheidungen einzubeziehen. Dies erfordert Kenntnisse über die alterstypischen Verletzungen und Frakturformen, die radiologischen Besonderheiten im Kindes- und Jugendalter sowie das Wachstums- und Korrekturpotenzial der einzelnen Wachstumsfugen. So lange die Wachstumsfugen noch nicht vollständig geschlossen sind, ist die kindertraumatologische Expertise in der Frakturbehandlung daher unabdingbar. Da Kinder und Jugendliche mit Frakturen von der Erstvorstellung bis zu den Nachkontrollen häufig von ihren Kinderärztinnen und Kinderärzten mitbetreut werden, gibt dieser Beitrag einen Überblick über die häufigsten Frakturen und die Prinzipien der Frakturbehandlung im Kindes- und Jugendalter. Für die optimale Versorgung ist der Dialog zwischen behandelndem Kinderarzt und erfahrenem Kindertraumatologen entscheidend.

Abstract

Fractures in childhood and adolescence mostly involve a skeleton that is still in the growth phase. The dynamics of this growth must be included in the treatment decisions. This necessitates knowledge of the typical age-related injuries and fracture forms, the radiological characteristics in childhood and adolescence as well as the growth and corrective potential of individual growth plates. As long as the growth plates are not yet completely closed, pediatric traumatological expertise is indispensable in the treatment of fractures. Because children and adolescents with fractures are often cotreated by their pediatrician from the first presentation up to the follow-up control, this article provides an overview of the most frequently encountered fractures and the principles of fracture treatment in childhood and adolescence. The dialogue between the treating pediatrician and an experienced pediatric traumatologist is decisive for optimal treatment.

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Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4
Abb. 5
Abb. 6

Literatur

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Correspondence to Florian Bergmann.

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Interessenkonflikt

Gemäß den Richtlinien des Springer Medizin Verlags werden Autoren und Wissenschaftliche Leitung im Rahmen der Manuskripterstellung und Manuskriptfreigabe aufgefordert, eine vollständige Erklärung zu ihren finanziellen und nichtfinanziellen Interessen abzugeben.

Autoren

F. Bergmann: A. Finanzielle Interessen: Referentenhonorare: Notarztkurse der Bayerischen Landesärztekammer und der Notfallakademie GmbH München sowie bei den Kinder Notfall Workshops der DIVI durch COCS GmbH, München | Referentenhonorar, Kongressteilnahme und Übernachtung als Referent bei den Kinder Notfall Tagen 2019 in Garmisch-Partenkirchen durch Lücke Kongresse GmbH, Walsrode. – B. Nichtfinanzielle Interessen: Angestellter Oberarzt Kinderchirurgische Klinik und Poliklinik am Dr. v. Haunerschen Kinderspital, LMU München | Nebentätigkeit als Notarzt im Kindernotarzt-Dienst der Landeshauptstadt und des Landkreises München | Mitgliedschaften: Sektion Kindertraumatologie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte (AGBN). C. Menzel gibt an, dass kein finanzieller Interessenkonflikt besteht. Nichtfinanzielle Interessen: Bis Oktober 2018 angestellte Oberärztin in der Klinik für Kinderchirurgie des Dr. von Hauner’schen Kinderspitals | Mitgliedschaft: Berufsverband der deutschen Chirurgen (BDC).

Wissenschaftliche Leitung

Die vollständige Erklärung zum Interessenkonflikt der Wissenschaftlichen Leitung finden Sie am Kurs der zertifizierten Fortbildung auf www.springermedizin.de/cme.

Der Verlag

erklärt, dass für die Publikation dieser CME-Fortbildung keine Sponsorengelder an den Verlag fließen.

Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.

Additional information

Wissenschaftliche Leitung

R. Berner, Dresden

B. Koletzko, München

A. Schuster, Düsseldorf

W. Sperl, Salzburg

CME-Fragebogen

CME-Fragebogen

Ein 5‑jähriges Kind hat eine distal metaphysäre Radiusfraktur erlitten, die nach volar abgekippt ist. Es bestehen keine Beeinträchtigungen von Durchblutung, Motorik oder Sensibilität. Bis zu welchem Ausmaß ist eine Abweichung in diesem Fall tolerabel?

10°

20°

30°

40°

50°

Welche Maßnahme ist nicht Bestandteil der initialen Versorgung von Kindern mit Verdacht auf eine Extremitätenfraktur?

Schmerztherapie

Konventionelles Röntgen

Magnetresonanztomographie

Überprüfung von Durchblutung, Motorik und Sensibilität

Ruhigstellung

Welche zusätzliche Diagnostik muss bei der auf dem Röntgenbild vorliegenden Fraktur unbedingt durchgeführt werden (Abb. 7)?

Computertomographie des Unterarms

Magnetresonanztomographie des Unterarms

Röntgenaufnahme des kontralateralen Unterarms

Röntgenaufnahme des ipsilateralen Handgelenks

Röntgenaufnahme des ipsilateralen Ellenbogengelenks



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Welches Osteosyntheseverfahren kommt bei der Versorgung von Frakturen im Wachstumsalter nicht regelhaft zum Einsatz und bleibt speziellen Indikationen vorbehalten?

Schraubenosteosynthese

Plattenosteosynthese

Kirschner-Draht-Osteosynthese

Elastisch-stabile intramedulläre Nagelung (ESIN)

Fixateur externe

Ihnen wird ein Schulkind vorgestellt, bei dem am Vortag eine diaphysäre Unterschenkelfraktur durch antegrade elastisch-stabile intramedulläre Nagelung (ESIN) der Tibia versorgt wurde. Der Patient klagt über starke Schmerzen im Unterschenkel, die unter den verordneten Analgetika eher zunehmen. Durchblutung, Motorik und Sensibilität sind, soweit bei den angegebenen starken Schmerzen beurteilbar, intakt. Welche Ursache der Schmerzzustände muss unbedingt bedacht werden?

Andauernde Gewebsirritation durch die überstehenden Enden der Nägel

Noncompliance bei der analgetischen Medikation

Dislokation der nichtosteosynthetisch versorgten Fibulafraktur

Beginnendes Kompartmentsyndrom

Insuffiziente Immobilisation

Ein 8‑jähriges Kind hat eine Radiushalsfraktur mit Abkippung des Radiuskopfes um 30°nach dorsal erlitten. Welche Therapie ist hier angezeigt?

Ruhigstellung und Röntgenkontrolle nach einer Woche

Geschlossene Reposition und Kirschner-Draht-Osteosynthese

Geschlossene Reposition und retrograde elastisch-stabile intramedulläre Nagelung (ESIN)

Offene Reposition und Schraubenosteosynthese

Offene Reposition und Plattenosteosynthese

Ein 10-jähriger Junge hat sich beim Sturz auf die rechte Schulter die auf dem Röntgenbild vorliegende Fraktur zugezogen (Abb. 8). Durchblutung, Motorik und Sensibilität des rechten Arms sind nicht beeinträchtigt. Die Fehlstellung ist trotz Schwellung sichtbar; äußere Verletzungen finden sich nicht. Welche Therapie ist hier angezeigt?

Geschlossene Reposition und Kirschner-Draht-Osteosynthese

Offene Reposition und Plattenosteosynthese

Minimalinvasive elastisch-stabile intramedulläre Nagelung (ESIN)

Konservative Therapie mit Rucksackverband

Offene Reposition und Zuggurtung

Wie stufen Sie die auf dem Röntgenbild vorliegende suprakondyläre Humerusfraktur (Abb. 9) nach der pädiatrischen Klassifikation der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen (AO) ein?

Typ I

Typ II

Typ III

Typ IV

Typ V

Welche Aussage zur Femurschaftfraktur im Kleinkindalter trifft nicht zu?

Diese Frakturen können meist konservativ behandelt werden.

Diese Frakturen können mit einem Oberschenkelgips immobilisiert werden.

Diese Frakturen sollten den Verdacht auf eine Misshandlung erwecken.

Wenn erforderlich, erfolgt die Osteosynthese mithilfe der elastisch-stabilen intramedullären Nagelung (ESIN).

Bis 15 kg kann meist eine Overhead-Extension durchgeführt werden.

Welche Aussage zur proximalen Tibiafraktur im Kindesalter trifft zu?

Diese Frakturen weisen häufig eine deutliche Dislokation auf.

Diese Frakturen haben ein hohes Korrekturpotenzial.

Diese Frakturen können meist konservativ in einem Unterschenkelgips behandelt werden.

Diese Frakturen neigen im Heilungsverlauf zu einer Valgusfehlstellung.

Die Abschlusskontrolle sollte erst nach 3 Monaten erfolgen.



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Bergmann, F., Menzel, C. Extremitätenfrakturen im Kindes- und Jugendalter. Monatsschr Kinderheilkd 167, 1039–1050 (2019). https://doi.org/10.1007/s00112-019-00785-y

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