Behandlung von penetrierenden Verletzungen an Hals, Thorax und Extremitäten

Zusammenfassung

Penetrierende Verletzungen wie Schusswunden sind in Europa selten, weshalb die Erfahrungen europäischer Chirurgen auf diesem Gebiet begrenzt sind. Sozioökonomische Veränderungen haben im letzten Jahrzehnt zu einer Zunahme penetrierender Verletzungen geführt, zum einen durch die Ausweitung des organisierten Verbrechens, zum anderen durch die Beteiligung des europäischen Militärs an Friedensmissionen an verschiedenen Schauplätzen in Europa und anderswo in der Welt. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist die Darstellung einiger Leitlinien für die Behandlung der schwersten oder selten zu beobachteten Verletzungen von Hals, Thorax und der peripheren Arterien. Außerdem werden Kontroversen und zukünftige Entwicklungen diskutiert, die sich durch umfangreiche Erfahrungen unseres Krankenhauses in der Behandlung penetrierender Verletzungen ergeben.

Abstract

Penetrating injuries such as gunshot wounds have traditionally been rare in Europe, with the result that European surgeons have only limited experience in their management. Socio-economic changes in the last decade have led to an increase in the frequency of injuries of this type, partly due to the expansion of organized crime and partly because of involvement of the European military in peace-keeping missions in Europe and elsewhere in the world. The purpose of this article is to offer some guidelines in the management of extremely serious or rarely encountered injuries to the neck, chest and peripheral arteries and discuss controversies and possible future changes in their management as a result of the extensive experience of treating penetrating trauma in our hospital.