Das Anforderungsprofil an den klinisch tätigen Anästhesisten wandelt sich ständig. Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Entwicklung ist die Tatsache, dass dem Anästhesisten die Rolle des Logistikers in interdisziplinären Teams zugewiesen wird. Dies gilt nicht nur für den unmittelbar perioperativen Bereich (z.B. OP-Planung) und die Erstversorgung von Notfallpatienten (z.B. Schockraummanagement), sondern gerade auch auf Intensivstationen, wo ein Schwerpunkt der täglichen Arbeit in der Bewältigung logistischer Aufgaben liegt. Zu diesen zählt auch die Organisation von Transporten. Nahezu unbemerkt hat sich deren Zahl durch neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten und die damit einhergehende Spezialisierung von Zentren erhöht. In seiner Rolle als “mobiler Intensivmediziner” muss der Anästhesist das “Problem Intensivtransport” systematisch analysieren und strukturieren. Das Aufdecken möglicher Risiken sollte zur Entwicklung eines Konzeptes führen, welches das Transporttrauma minimiert. Diese Aufgabe stellt sich somit nicht nur dem transportbegleitenden Arzt. Auch der behandelnde Arzt sowie die Zielinstitution müssen als Indikationsstellende ein originäres Interesse am komplikationslosen Transport haben. Inadäquates Monitoring mit ausbleibenden therapeutischen Konsequenzen während des Transportes läßt sich nicht ohne weiteres im Nachhinein kompensieren. Dieser Beitrag soll einen Überblick über häufige Transportindikationen geben, den Begriff des Transporttraumas definieren sowie die Voraussetzungen für einen sicheren und schonenden Transport aufzeigen. Konzepte für den Transport von kritisch Kranken, sowohl innerklinisch als auch für den Interhospitaltransfer, werden vorgestellt.
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Poloczek, S., Madler, C. Transport des Intensivpatienten. Anaesthesist 49, 480–481 (2000). https://doi.org/10.1007/s001010070122
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